
nikola tesla. *10. juli 1856. der serbische priestersohn war so genial wie schrullig (wie es sich für ein genie gehört:)
„the wizard of electricity“ hatte seit seiner jugend flashbacks und halluzinationen und sah blendende lichtblitze, oft begleitet von ideen oder lösungen für ein problem, auf das er gestoßen war (so soll er zb. auch für den wechselstrommotor von einer halluzination aus blinkendem licht und flammen inspiriert worden sein).
der „master of lightning“ war seit einer beinahe tödlichen cholera-erkrankung, die ihn als teenager ein jahr ans bett fesselte, besessen davon, sich von keimen befreien und alles reinigen zu müssen, wusch sich ständig die hände, putzte sein esszimmer jeden abend, trug meistens weiße handschuhe, um jeglichen körperkontakt zu vermeiden und sagte jemanden, nachdem er bakterien im trinkwasser unter dem mikroskop gesehen hatte: „wenn sie die schrecklichen kreaturen nur ein paar minuten lang beobachten würden, würden sie nie wieder einen tropfen ungekochtes wasser trinken.“ – was er auch nicht tat, so wie er keine ungekochten speisen zu sich nahm.
tesla, zeitlebens unbeweibt (und -bemannt), kochte nicht nur sein gesamtes essen oder ließ es kochen, sondern bestimmte auch genau dessen kubikmasse und berechnete dann die genaue anzahl der kieferbewegungen, die zum verdauen erforderlich waren. in seinen späteren jahren wurde der ohnehin immer spindeldürre, konstant 64 kilo wiegende 1,88-meter-mann auch noch vegetarier und ernährte sich ausschließlich von milch, brot, honig und gemüsesäften.
„the saint of science“, der acht sprachen beherrschte, konnte sich den inhalt ganzer bücher detailgenau merken, und besaß die fähigkeit zur 3d-visualisierung, was ihm ermöglichte, alle seiten einer erfindung genau vor sich zu sehen, bevor er sie aufschrieb und umsetzte.
der „napoleon of invention“, der jede nacht jeden seine zehen 100 mal knetete, weil er sicher war, dies würde seine gehirnzellen stimulieren, lebte fast sein ganzes leben in amerika in hotels in manhattan, auf dem höhepunkt seiner karriere im waldorf astoria, am ende aber auch in ziemlich miesen absteigen (und hinterließ in fast allen herbergen unbezahlte rechnungen).
der „wizard of wired“ hatte auch eine obsession mit der zahl 3, nahm an ritualen teil, bei denen es um die 3 ging, hatte die angewohnheit, dreimal um ein gebäude herumzulaufen, bevor er es betrat, faltete vor dem beginn des essens immer 18 servietten (weil 18 durch 3 teilbar ist), und verlangte auch in hotels, dass seine zimmernummer durch drei teilbar sein und ihm jeden morgen 18 frische handtücher gebracht werden müsste/n.
der „electric messiah“ hatte eine ausgeprägte phobie vor runden gegenständen, konnte sich nicht in der gesellschaft von frauen aufhalten, die ohrringe oder perlenketten trugen und verabscheute generell schmuck, aber auch übergewichtige frauen.
dafür liebte tesla exzessiv tauben: „ich füttere seit jahren tausende von tauben. aber da war einer, ein wunderschöner vogel, reinweiß mit hellgrauen flügelspitzen; das war anders. es war ein weibchen. ich brauchte sie nur rufen, und sie kam zu mir. ich liebte diese taube, wie ein mann eine frau liebt, und sie liebte mich.“
„the electric prophet“ litt ferner unter schlaflosigkeit und behauptete mit zwei stunden nachtschlaf auszukommen. er arbeitete ganze nächte über im labor an seinen experimenten (zum leidwesen der nachbarn, die von den seltsamen geräusche aus seinem haus erschreckt regelmäßig die polizei riefen). teslas assistenten berichteten allerdings, dass er durch den schlafmangel bei seinen experimenten oft einfach zusammenklappte und am schreibtisch einschlief und nachmittags gern ein nickerchen machte.
der „master of lightning“ musste sich auch mit den paranoia anderer auseinandersetzen: die us-regierung glaubte, dass spione seine erfindungen nutzten. den wardenclyffe tower zb, den er für viele seiner experimente zur drahtlosen energieübertragung genutzt hatte, sprengten die behörden schon während des ersten weltkriegs aus angst, die deutschen würden ihn zur funkübertragung benutzen, und einige seiner erfindungen werden bis heute unter verschluss gehalten.
nebenbei war der „electric jesus“ seit seiner studienzeit in graz auch ein leidenschaftlicher zocker, der manchmal bis zu 48 stunden ununterbrochen karten, schach oder billard spielte…
die auffälligen gewohnheiten und das seltsame verhalten teslas (auch sein bruder und sein vater zeigten früh symptome einer schizophrenie und zwangsstörung) wurden von seinen fans als reine exzentrik heruntergespielt, und von seinen kritikern als komplett meschugge lächerlich gemacht. so dass tesla mit seinen einmaligen begabungen oft nicht die unterstützung fand, die er brauchte und schließlich allein und verarmt starb.
how ever. nikola tesla hatte schon 1901 die idee, informationen drahtlos zu sammeln, sie in seinem labor zu kodieren, die frequenz zu ändern und sie an ein tragbares gerät zu senden – fast so, wie internet und smartphones funktionieren. ohne seine vorarbeiten würde unsere heutige welt in jedem fall anders aussehen – wir finden sie in leuchtstoffröhren, röntgengeräten, radio, fernsehen, mobiltelefonen und vielem mehr. nicht umsonst wird er heute auch „der mann, der das 20. jahrhundert erfunden hat“ genannt. doch schon 1917, als ihm die edison-medaille verliehen wurde, meinte der moderator: „es genügt zu sagen, dass die räder der industrie stillstehen würden, wenn wir die ergebnisse von mister teslas arbeit aus unserer industriellen welt verbannen würden.“
