Karl M. und das leidige „Kapital“

Karl Marx. Aus Briefen an Friedrich Engels:


„Dein Alter ist ein Schweinhund, dem wir einen hundsgroben Brief schreiben werden.“ november 1848
„Ich habe einen sicheren Plan entworfen, Deinem Alten Geld auszupressen, da wir jetzt keines haben.“ november 1848
„Dann schrieb ich an meine Mutter, drohte ihr, Wechsel auf sie zu ziehen und im Nichtzahlungsfall nach Preußen zu gehen und mich einsperren zu lassen!“ märz 1851
„Die einzige gute Nachricht, die wir von meiner Schwägerin erhalten haben, ist die Nachricht von der Krankheit des unverwüstlichen Onkels meiner Frau. Stirbt der Hund jetzt, so bin ich aus der Patsche heraus.“ februar 1852
„Wie soll ich mit all dem Teufelsdreck fertig werden? Endlich, in den letzten acht bis zehn Tagen, habe ich einige Schilling und Pence, was mir das Fatalste ist, aber es war nötig, um nicht zu verrecken, von Arbeitern gepumpt.“ september 1852
„A very happy event, der Tod des 90-jährigen Onkels meiner Frau wurde uns gestern mitgeteilt. Dadurch spart meine Schwiegermutter eine jährliche Abgabe von 200 Talern und meine Frau wird an 100 Pfund Sterling bekommen; noch mehr, wenn der alte Hund einen Teil seines Geldes nicht seiner Haushälterin vermacht.“ märz 1855
„Ich habe heute, eh ich nach der City ging, noch 1 £ von einem Bäcker pumpen müssen, rückzahlbar Mittwoch. (…) Morgen habe ich noch eine Ausgabe, von der ich noch nicht weiß, wie ich sie bestreiten soll. (…) Daß ich total abgebeutelt (bin), hast Du aus vorstehendem ersehn.“ februar 1860
„Aus Deinem Brief sehe ich, daß Du selbst in Geldschwulität. Nichtsdestoweniger muß ich Dich, da ich nichts Versetzbares mehr habe, bitten, mir die zugesagten £ 5 wo möglich im Lauf dieser Woche zu schicken.“ november 1860
„Gestern bekam ich einliegenden Wisch und werde so nicht länger umgehn können, für die Bücher den Kommissionären 2 £ 5 sh. zu zahlen. Außerdem wird der transport an mein Haus auch noch about 110 sh. kosten. Ich würde Dir sicher nicht wegen des Drecks schreiben, aber dura necessitas, indem ich ganz blank bin.“ januar 1861
„Zunächst also zu dem business. Meinem Onkel habe ich zunächst 160 Pfund abgepresst, so dass wir den größten Teil unsrer Schulden abzahlen konnten. Meine Mutter, bei der von barem Geld nicht die Rede ist, die aber rasch ihrer Auflösung entgegengeht, hat einige frühere Schuldscheine, die ich ihr ausgestellt habe, vernichtet. Das war ein ganz angenehmes Resultat der zwei Tage, die ich bei ihr verbracht.“ mai 1861
„Von meiner Alten erhielt ich gestern Antwort. Nichts als ,zärtliche‘ Redensarten, but no cash. Außerdem teilt sie mir mit, was ich längst wusste, dass sie 75 Jahre alt ist und manche Gebrechen des Alters fühlt.“ november 1861
„Was ich einzunehmen habe Ende des Monats, wird sich auf 30 £ höchstens belaufen, da die Lauskerls von der „Presse“ einen Teil meiner Artikel nicht drucken. (…) Bin ich aus dieser Scheiße heraus, so kann ich mit New York und Wien wieder wenigstens vegetieren.“ dezember 1861
„Ich schicke meine Frau heut auf ein loan office, um zu sehn, was da zu machen, denn ich habe saugroben Brief von meinem landlord erhalten, und wenn der Kerl mir einen broker ins Haus setzt, verklagt mich Gott und die Welt.“ märz 1862
„Es ist mir höchst ekelhaft, Dich wieder von meinem Unglück zu unterhalten, aber was tun? Meine Frau sagt mir jeden Tag, sie wünschte, sie läge mit den Kindern im Grab, und ich kann es ihr wirklich nicht verdenken, denn die Demütigungen, Qualen und Schrecken, die in dieser Situation durchzumachen sind, sind in der Tat unbeschreiblich. Die 50 Pfund sind, wie Du weißt, laufende Ausgaben gibt, die bar bezahlt werden müssen. Das geschah nun durch nochmaliges Versetzen der erst Ende April aus dem Pfandhaus geholten Sachen. Aber schon seit Wochen ist diese Quelle so erschöpft, dass meine Frau vor einer Woche den vergeblichen Versuch machte, Bücher von mir zu verklopfen. (…) Im übrigen arbeite ich jetzt stark drauflos, und sonderbarerweise ist mein Hirnkasten unter all der misere ringsherum besser im Gang als seit Jahren. Ich dehne diesen Band mehr aus, da die deutschen Hunde den Wert der Bücher nach dem Kubikinhalt schätzen…“. juni 1862
„Der jüdische N*gger Lassalle, der glücklicherweise Ende dieser Woche hier abreist, hat glücklich wieder 5.000 Taler bei einer Spekulation verloren. Der Kerl würde eher das Geld in den Dreck werfen, als es einem ,Freunde‘ pumpen, selbst wenn ihm Zinsen und Kapital garantiert würden. (…) Der Kerl hat mir Zeit gekostet und, meinte das Vieh, da ich ja jetzt doch „kein Geschäft“ habe, sondern nur eine „theoretische Arbeit“ mache, könne ich ebensogut meine Zeit mit ihm totschlagen!“ juli 1862
„Dear boy, es ist in der Tat, Du magst sagen, was Du willst, peinlich, daß meine miseres Dir so viel bother machen! Wüßte ich nur irgendein businessanzufangen! Grau, teurer Freund, ist alle Theorie, und nur das business ist grün. Ich bin leider zu spät zu dieser Einsicht gekommen.“ august 1862

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