
#gruslig am 28. januar 1393 veranstaltete karl VI. einen polterabend, der als „bal des ardents“ oder „ball der brennenden männer“ in die geschichte einging…
wenn sich witwen/r damals wieder verheirateten – in diesem fall eine ehrendame der königin, catherine l’allemande mit etzel von ortenburg – war es in frankreich en vogue (wenn auch von der kirche verboten), einen „charivari“ (polterabend) auszurichten. dazu gehörten obszöne gesänge und tänze, verkleidungen und das nachahmen von tierschreien oder eine „katzenmusik“, die das brautpaar dazu bewegen sollten, suff oder ein lösegeld rauszurücken.
eine gruppe von freunden des königs kam jedenfalls als „wilde männer“ kostümiert auf den ball (die königin förderte solche einlagen, um ihren instabilen gatten, der nachwelt als „karl der verrückte“ bekannt, von seiner krankheit abzulenken). die kostüme waren aus in pech getränktem leinen gefertigt, auf das ausgefranste flachsstränge genäht waren, um die tänzer haarig und wild aussehen zu lassen. das spiel bestand darin, zu erraten, wer sie waren. die lichter wurden gelöscht, die wilden mischten sich unter die gäste, tanzten, gestikulierten und schrien herum. zwar war vorher angesagt worden, wegen der leichten brennbarkeit der kostüme keine kerzen und fackeln in den raum zu bringen, aber der bruder des königs, ludwig von orléan, war zu spät gekommen und betrunken. er griff sich eine fackel, um nachzusehen, wer sich unter den masken verbarg. prompt fing ein kostüm feuer. da die „wilden“ sich aneinandergekettet hatten, sprang das feuer sofort über. einer der ritter, ogier von natouillet, konnte sich befreien und rettete sich durch einen sprung in ein weinfass. die anderen vier verbrannten vor den augen des königs, der danach endgültig dem wahnsinn verfiel.
