Deutsche Märchen?

kennt ihr den? charles perrault (1628-1703) hat die „urdeutschen“ märchen verfasst – dornröschen, rotkäppchen, blaubart, gestiefelter kater, däumling, aschenputtel, frau holle, blaubart – 118 jahre vor den gebrüdern grimm.

la belle au bois dormant, le petit chaperon rouge, la barbe bleue, le chat botté, le petit poucet, cendrillon ou la petite pantoufle de verre usw. – erschienen 1697 als „histoires ou contes du temps passé, avec des moralités“. da waren es aber noch keine süßlichen „kinder- und hausmärchen“ wie bei den grimms, sondern geschichten für erwachsene, für den hof, die salons, vor allem die frauen – ironisch verschlüsselte warnungen vor den korrupten verhältnissen am hof und dem verschachern und benutzen von frauen (perrault war kulturbeamter am hof ludwig XIV. und einer der er erbauer von versailles). 
so ist auch das rotkäppchen kein ganz so kleines mädchen und landet anders als bei den grimms erstmal im bett des wolfs:
…der wolf zog die decke übers halbe gesicht, und anstatt sie gleich zu fressen wie die großmutter, sagte der alte sünder mit verstellter stimme: „mein liebes rotkäppchen, stelle die sachen hin, kleide dich aus und lege dich zu mir ins bett.“ zitternd gehorchte das rotkäppchen, kleidete sich aus und legte sich ins bett zu dem alten sünder. ach, dachte sie, es ist mir, als hätte ich unrecht getan, daß ich der mutter nicht gehorchte und daß ich nicht den geraden weg gegangen bin. und wie sie die decke aufhob, war sie erstaunt über das aussehen der großmutter. „aber großmutter, was hast du für lange arme?“ – „daß ich dich besser umarmen kann.“…
wie so was weitergeht, kennt man ja:)

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