Dumas „père“

dumas davy de la pailleterie *24.juli 1802 – vielschreiber, reisender, revolutionär, flüchtling, duellant, schlossherr, lebemann, weiberheld, gourmet und direktor h.c. der ausgrabungen von pompeji – war der enkel eines französischen adligen und der auf haiti geborenen afrikanischen sklavin marie-cessette dumas. deren namen hatte sein vater alexandre schon benutzt, als er sich dem französischen revolutionsheer anschloss. und auch der sohn legten ihn sich zu, zusammen mit dem vornamen seines vaters.

alexandre dumas „père“ (um ihn von seinem sohn siehe „kameliendame“ zu unterscheiden) war stolz auf seine großmutter marie-cessette dumas. die hatte sein großvater in der französischen kolonie saint domingue (heute haiti) gekauft, wo er plantagebesitzer war. ihr name „dumas“ war ursprünglich wohl auch kein familienname, sondern eine ergänzung zu ihrem vornamen, abgeleitet von „du mas“ (vom bauernhof), als hinweis darauf, dass sie zum grundstück gehörte. seine eigentumsrechte an marie-cessette gab der großvater auf, nachdem er mit ihr vier kinder gezeugt und eines davon (den späteren vater unseres helden) mit nach frankreich genommen hatte.

wegen dieser mix-herkunft wurde alexandre dumas – wenngleich autor der bestseller „die drei musketiere“ und „der graf von monte christo“ und verfasser weiterer 302 romane sowie zahlloser sach-, reise-, gedicht-, theaterstück- und kochbücher – wie schon sein verdienstvoller vater häufig angegriffen, diffamiert (ein beispiel die beiden karikaturen unter dem stereo-foto von 1852) und in rasse-schubladen gesteckt (sogar noch ein victor klemperer konnte sich dumas‘ produktivität und art des schreibens nur mit dessen „n*gerblut“ und einer damit einhergehenden „wildheit der gefühle“ erklären).

in einem einzigen, frühen roman hat dumas die demütigenden familienerfahrungen auch literarisch verarbeitet: in ihm kehrt der titelheld „georges“ aus europa auf die plantage zurück, wird, obwohl erfolgreich und zu reichtum gelangt, nicht akzeptiert, zettelt eine revolte gegen den dünkel der weißen kolonialherren an (wobei sogar sein bruder und sein vater ihr geld mit sklavenhandel machen) und spannt am ende seinem ex-rivalen die französische braut aus…   

die story ist nicht unbedingt dumas‘ originellste. dafür war seine erwiderung an einen kerl, der ihn später in einem pariser salon wegen seiner abstammung beleidigt hatte, ein volltreffer: „mon père était un mulâtre, mon grand-père était un n*gre et mon arrière-grand-père était un singe. vous voyez, monsieur, ma famille commence où la vôtre finit.“ – „mein vater war mulatte, mein großvater war n*ger und mein urgroßvater war ein affe. sehen sie, mein herr, meine familie fängt da an, wo ihre aufhört.“ touché!

Hinterlasse einen Kommentar