Franz Schreker

franz schreker *23.märz 1878 – der in monaco geborenen sohn des jüdischen fotografen isaak schrecker und der adligen eleonore von clossmann gehörte wie schönberg, webern und berg zu den vertretern der wiener moderne, war vorreiter eines psychologischen musiktheaters und von den nazis schon früh als „entartet“ verfemt. als er unter deren druck die uraufführung seiner oper „christophorus“ zurückziehen und 1932 als direktor der berliner musikhochschule zurücktreten musste, plante schreker in die usa auszuwandern, starb aber schon 1934.
seine kinder ottilie (haidy) und imanuel (immo) emigrierten im selben jahr nach argentinien, seine (nichtjüdische) frau maria, eine sopranistin, die in vielen seiner werke gesungen hatte, blieb in deutschland und lebte bis zu ihrem tod 1978 zurückgezogen in berlin. sie erlebte gerade noch die um 46 jahre „vertagte“ uraufführung des „christophorus“ und die allmähliche wiederentdeckung ihres mannes.
heute werden vor allem „der ferne klang“ von 1912 und „die gezeichneten“ von 1918 gern aufgeführt, aber es gibt auch eine stattliche diskographie von schrekers werken, die den vergessenen komponisten wieder ins rechte licht rücken. erst 2023 ist bei der deutschen grammophon eine cd mit orchesterwerken und liedern schrekers erschienen.

foto: oben mit alexander zemlinsky und arnold schönberg in prag 1912, unten mit maria schreker 1926

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