
Der „freistaat flaschenhals“, entstanden am 10. Januar 1919. um eine deutsche wiederaufrüstung zu verhindern, hatten die allierten nach ende des 1. weltkrieg die besetzung des rheinlands beschlossen. wegen eines rechenfehlers bzw. ungenauem zirkeln am zeichentisch blieb dabei ein 30 kilometer km langes, an der schmalsten stelle nur 1 kilometer breites stück zwischen dem rheintal und limburg an der lahn (damals provinz hessen-nassau) unbesetzt, war aber vom übrigen deutschland komplett abgeschnitten. hier lebten gut 17000 menschen, die 1508 tage lang, solange bestand „flaschenhals“, von außen nicht versorgt werden konnten, zumal die franzosen, die gern den anschluß an ihr gebiet erreicht hätten, telefon- und telegrafenleitungen kappten, die post nicht durch, züge nicht halten und schiffe nicht anlegen ließen. da niemand die panne wiedergutmachen, also die lücke zwischen der amerikanischen und französischen zone schließen wollte, mussten die flaschenhalser improvisieren. und brachten es zu einiger meisterschaft im schwarzhandel und schmuggel. fast alle in der gegend waren winzer oder bauern, so dass vor allem wein- und schnapsfässer und fleischpakete nachts heimlich die grenze passierten, per bahn, ochsenkarren oder rheinschiff. zurück kamen dinge, die es in flaschenhals nicht gab – kohle, zucker und andere lebensmittel. als auch noch die geldscheine ausgingen (verwaltungs- und gerichtstechnisch war eh niemand zuständig), ließ bürgermeister pnischek eine münze gründen und eigenes notgeld herausgeben. der „freistaat“ endete, als reichskanzler wilhelm cuno u.a. im zuge der galoppierenden inflation beschlossen hatte, die reparationszahlungen an frankreich nachrangig zu bedienen und daraufhin französische truppen am 25. februar 1923 den flaschenhals besetzten (und den bürgermeister wegen renitenz in den arrest steckten, so wie auch die hälfte seiner zwölf nachfolger bis zu ihrem abzug ende 1924)
