Herbert Baum

herbert baum *10.2.1912, wuchs in der berliner jüdischen jugendbewegung auf. er, seine spätere frau marianne, seine freunde martin und sala kochmann und die schwestern hella und alice hirsch bildeten den kern der widerstandsgruppierungen, die heute unter „herbert-baum-gruppe“ subsummiert werden. 

herbert lernte elektriker und besuchte abendkurse, weil er ingenieur werden wollte, wurde als jude jedoch 1935 vom unterricht ausgeschlossen. baum hatte vorher schon den ring-bund deutsch-jüdischer jugend geleitet und wurde 1931 zusammen mit seinen freunden mitglied des konspirativen kommunistischen jugendverbandes. nachdem der 1935/1936 zerschlagen worden war, engagierten sich die jungen leute in den (noch) legalen jüdischen jugendbünden und versuchten dort, andere jugendliche in ihrem sinne zu erziehen.
ab 1940 mussten herbert und marianne im elektromotorenwerk siemens zwangsarbeit leisten und agierten auch dort vorsichtig weiter für ihre sache. nach dem überfall auf die sowjetunion und mit dem beginn der deportationen aus berlin, beschlossen baum und seine freunde, zeichen zu setzen und gezielte widerstandsaktionen zu wagen. sie hinterließen parolen an hauswänden, besorgten eine druckmaschine, schrieben flugblätter, die sie in briefkästen steckten oder verschickten. das geld, das sie dafür benötigten, beschafften sie sich durch schwarzhandel, aber auch diebstähle und verzichteten daneben auf einen teil ihres eh mageren lohns. 
als am 8. mai 1942 die antisowjetische propagandaausstellung „das sowjetparadies“ im berliner lustgarten eröffnet wurde, beteiligten sich sieben junge leute aus der baum-gruppe an dem brandanschlag einer kommunistischen gruppe auf die ausstelllung. die brandsätze zündeten jedoch nicht richtig, sondern verpufften nur. 
am 22. mai, vermutlich waren sie denunziert worden, verhaftete die gestapo herbert baum und mehrere gefährten, und schnappte später auch noch fast alle anderen mitglieder der gruppen. 
herbert baum wurde am 12. juni 1942 in seiner zelle erhängt aufgefunden. marianne baum und sala kochmann wurden am 18. august 42 in plötzensee hingerichtet, eine weitere gruppe am 4. märz 1943  und die letzten am 7. september 43, insgesamt 28 personen. die, die „nur“ zu zuchthaus verurteilt worden waren, wurden, als die zuchthäuser „judenrein“ gemacht wurden, in theresienstadt und auschwitz umgebracht. 
ברוך דיין האמת

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