
levi strauss, jüngster sohn von hirsch und rebecca strauss, wurde am 26.2.1829 als löb strauß in der markstraße 83 in buttenheim/oberfranken geboren. nachdem sein vater, ein hausierender tuchhändler und er wiederum sohn des viehhändlers jakob strauß, an tbc gestorben war, wanderte die verarmte restfamilie, löb war 24, nach amerika aus, wo zwei seiner brüder bereits in new york am hebrew market einen textilhandel betrieben. 1853 nahm löb die amerikanische staatsbürgerschaft an, änderte seine namen und folgte dem goldrausch nach san francisco. die stadt war ein gefährliches pflaster. 1853, im jahr von levis ankunft hatte sie 70000 einwohner, 1200 ermordete, 2400 spurlos verschwundene und 1000 geisterschiffe zu verzeichen, deren mannschaften die schiffe verlassen hatten und dem gold gefolgt waren.
hier handelte er mit hilfe seiner new-york-connection zunächst mit aller art waren, die für die goldgräber und minenarbeiter nützlich sein konnten und gründete mit seinen brüdern die „levi strauss & company. mit den goldgräbern ließ sich gute geschäfte machen. eine decke, die in new york 5 dollar kostete, ließ sich hier für 40 verkaufen. levi erkannte bald, dass das wichtisgte für die goldgräber strapazierfähige hosen waren und entwickelte die „levi’s brown duck trousers“, eine braune segeltuchhose, deren hosenaschen aber nicht robust genug waren, weil die arbeiter alles mögliche da hineinstopften.
der aus lettland eingewanderte schneider jacob jouphes, der sich hier davis nannte und seinen blauen stoff bei strauss kaufte, kam nun auf die idee, die belastungspunkten der hosen mit nieten zu verstärken, konnte aber die patentgebühr von 68 dollar nicht bezahlen und tat sich mit strauss zusammen. am 20. mai 1873 melden sie gemeinsam das patent nr. 139.121 an (davis verkaufte seine anteile später an strauss). die levi’s-jeans und 1890 auch die berühmte 501-jeans waren geboren. im ersten jahr wurden 5875 dutzende hosen verkauft, die zunächst waist-overall (und erst viel später „jeans“ – von der italienische stadt genua/gênes, wo der stoff herkam) genannt wurden, weil sie meist überdimensioniert gekauft und als schutz über der eigentlichen kleidung getragen wurden. bald wurde der braune segeltuchstoff durch den blau gefärbten baumwollstoff denim ersetzt (eine abkürzung für die französische stadt serge de nîmes). 1896 folgte das bekannte firmenzeichen: die zwei pferde, die versuchen, eine jeans zu zerreißen, sind dem magdeburger-halbkugeln-experiment ottos von guerickes nachempfunden (das rote schildchen an der popo-tasche gibt es erst seit 1936, frauen-varianten seit 1934 und den reißverschluss seit 1954).
bis levi 1902 kinderlos starb, wurde er nicht nur ein erfolgreicher hosen- und jackenhersteller, sondern auch direktor einer bank, einer wollmühle und zweier versicherungen, er unterstützte u.a. das jüdische waisenhaus und die feuerwehr in san francisco und stellte stipendien für die universtät von berkeley zur verfügung (die ersten gingen im übrigen zur hälfte an frauen), sie werden noch heute vergeben. nur seine jeans werden nicht mehr in den usa, sondern hauptsächlich in pakistan hergestellt. meine erste hab ich mir mit 13 erkämpft und sie am ersten tag mit kaugummi versaut, d.h. eigentlich meine mutter, die versucht hat, den kaugummi mit aceton abzulösen, was mit einem riesigen hellen fleck im dunkelblau endete:(
