St. Valentin’s day massacre

wer billy wilders „some like it hot“ kennt, hat die szene vor augen. chicago, 14. februar 1929, 10.30 uhr, es ist saukalt und schneit. an der garage und autowerkstatt der „s.m.c. cartage company“ in der north clark street 2122 fahren zwei als polizeiautos getarnte schwarze cadillacs vor. die garage dient als zwischenlager für schnaps und bier und gehört „bugs“ moran, dem, der eigentlich umgelegt werden soll (aber zu spät kommt oder verwechselt wird und sich anschließend als patient in einem krankenhaus versteckt). das vier- oder fünfköpfige killerkommando, zwei davon stecken in polizeiuniformen, überrumpelt die männer, die kurz vorher in der garage eingetroffen sind. die lassen sich von den vermeintlichen polizisten widerstandslos entwaffnen und an eine wand stellen – und sind kurz darauf mausetot, niedergemäht von maschinenpistolen. der mördertrupp verschwindet so schnell wie er gekommen ist, das ganze schauspiel soll keine zehn minuten gedauert haben, und täuscht bei seinem abgang noch eine verhaftung vor – die zwei uniformierten killer treiben ihre nicht nichtuniformierten kollegen mit erhobenen händen vor sich her zu ihren autos. und ab und weg. 
der einzige überlebende und augenzeuge heißt „highball“ und ist ein deutscher schäferhund. die sieben opfer (einer fehlt auf dem foto) gehörten zum umfeld der chicagoer „north side gang“ um den iren george „bugs“ moran. die gang operierte während der prohibition, war teil der „cosa nostra“ und der „kosher nostra“ und die größte konkurrenz der „chicago outfits“, der truppe al capones.
die toten, laut autopsiebericht von mehr als 90 kugeln durchlöchert wie die küchensiebe, sind:
albert kachellek – 42, einbrecher und serienkiller; auf seinem körper lagen 681 dollar verstreut, als die polizei ihn fand.
adam heyer aka frank snyder – 40, betrieb eine hunderennbahn und war der organisatorische kopf der gang; er hatte 1400 dollar bei.
albert „gorilla“ weinshenker – 35, ein enger vertrauter morans, war besitzer des „alcazar club“ und hatte 18 dollar bei und einen diamantring am finger.
peter und frank gusenberg(er) – 39 und 36, sie waren die wichtigsten auftragsmörder der gang; frank war gleichzeitig mit lucille und ruth g. verheiratet, die natürlich nichts voneinander wussten.  
reinhart harry (eigentlich jacob) schwimmer – 29, das jüngste opfer, hatte einen optikerladen von seinem vater übernommen und war ein noch relativ unbeschriebenes blatt in der szene.
john may – 35, nachdem er als safeknacker und alkoholschmuggler nichts taugte, wurde er automechaniker in der werkstatt; ihm gehörte der hund.
fünf der sieben ganoven waren deutschstämmig, kachellek sogar noch in deutschland geboren, mays eltern kamen aus irland, weinshenkers aus russland.
als täter wurden sechs gangster der gegenseite verhaftet, verurteilt wurde mangels beweisen keiner (alle sind aber nacheinander später ermordet worden oder im knast gestorben). auch al capone als mutmaßlicher auftraggeber konnte nicht angeklagt werden, er befand sich zur tatzeit auf urlaub in palm island, florida. 
als die garage 1967 abgerissen wurde, kaufte ein kanadier die todeswand und ließ sie im herrenklo seines nachtklubs in vancouver wieder aufbauen, davor eine transparente plexiglaswand, so dass man beim pinkeln auf die einschußlöcher zielen konnte. später verkaufte er die ziegelsteine einzeln weiter, allerdings sollen inzwischen so viele „orginale“ im umlauf sein, dass man davon ein haus bauen könnte.

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