Annas Algen

anna atkins *16.3.1799 war eine der ersten fotografinnen und veröffentlichte das erste buch, das mit hilfe eines fotografischen verfahrens illustriert war.

annas mutter starb ein jahr nach ihrer geburt, ihr vater war der englische universalgelehrte john george children, der seine begeisterung für die wissenschaften, vor allem die botanik, an sie weitergab. 1825 heiratete sie den großgrundbesitzer john pelly atkins, zeichnete und lithografierte aber weiter für ihren vater. durch ihn lernte sie auch den erfinder der positiv-negativ-fotografie william henry fox talbot kennen, und der berühmte astronom john herschel war ihr nachbar. er hatte 1839 das fotografische verfahren der cyanotypie erfunden und anna lernte die neue technik, mit der sich genaue abbildungen von wissenschaftlichen proben machen ließen. (die technik umfasste zwei verbindungen auf eisenbasis, die auf normales papier gebürstet und im dunkeln getrocknet wurden. dann wurde das zu fotografierende fotonegativ oder flache objekt über das papier gelegt und einige minuten dem sonnenlicht ausgesetzt. das papier wurde anschließend in klarem wasser gewaschen. die kombination der eisenverbindungen mit dem wasser erzeugte eine chemische reaktion, aus der ein preußischblaues pigment entstand, das einen tiefblauen permanenten druck hinterließ, wobei der gegenstand die gleiche farbe wie das papier annahm).
anne veröffentlichte 1841 den band „british algae: cyanotype impressions“ mit ihren blaupausen. es war das erste buch mit bildern, die mit hilfe der fotografie erstellt worden waren. die einleitung unterschrieb sie mit „a.a.“ und auch als anna das werk in den folgenden jahren um insgesamt 389 cyanotypien von algen erweiterte, die sie zum großen teil selber gesammelt hatte, stand unter keinem der handgedruckten bilder ihr name. jemand, die es jahrzehnte später studierte, nahm an, dass die initialen für „anonymer amateur“ standen. erst 18 jahre nach atkins tod identifizierte der gelehrte william lang in einem vortrag über die cyanotypie anna atkins – quasi die erste wissenschaftliche fotografin – als autorin der bilder. obwohl annas arbeiten von einer damals noch nie gesehenen detaillierten qualität waren, gerieten sie bald in vergessenheit. dabei sind sie wunderschön:

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