
wenn das mal nicht der deutschen wichtigster gedenktag ist! am 24. märz 1756 hat friedrich den kartoffelanbau angeordnet. der hintergrund war ein ernster: hungersnöte, missernten und der siebenjährige krieg, der schon im anzug war. seine untertanen, besonders die als widerspenstig geltenden brandenburger, hatten sich bis dahin noch nicht von den „tartuffeln“ überzeugen lassen, es sei denn als futter für ihre schweine. ihr hauptnahrungsmittel war mehl und brot und auch friedrich selbst aß lieber trüffel (auf seinen küchenzetteln existiert kein einziges kartoffelgericht), und seine vorgänger hatten die kartoffeln, die 1565 über spanien aus südamerika „eingewandert“ waren, allein wegen ihrer hübschen blüten im berliner lustgarten anbauen lassen. friedrich hatte früher schon vergeblich versucht, seinen untertanen die erdäpfel schmackhaft zu machen. er ließ kostenlos saatgut verteilen, stellte der berliner charité anbauland zur verfügung und ließ sogenannte kartoffelprediger durchs land ziehen. nun ordnete er seinen beamten an: „ihr habt als unserer allerhöchsten willens meynung zu folgen, den bau der tartüffeln euch besonders gelegen seyn zu laßen und die unterthanen dazu gleichfalß zu encouragieren und ihnen den darauß zu hoffenden nutzen recht begreiflich zu machen.“ und druck durfte beim „begreiflich machen“ auch gemacht werden: „übrigens müßt ihr es beym bloßen bekanntwerden der instruction nicht bewenden, sondern durch die landdragoner und andere creißbediente anfang may revidieren lassen, ob auch fleiß bey der anpflantzung gebraucht worden“.
diesmal fruchteten die ansagen. schon 1861 stellte das „handbuch des preußischen staates“ eine „unglaubliche verbreitung der kartoffel“ fest. „preußen isst die kartoffel. die kartoffel ist preußen!“ – dies auf dem teller oder als kartoffelschnaps im glas, und 1914 war deutschland dann bereits der größte kartoffelproduzent der welt. erst in den 1950ern ging der konsum stark zurück und erlebte in den 80ern eine renaissane in form von pommes frites, chips etc.
