Königin aus Maui

kaʻahumanu *17.3.1768, hawaiianische königin, reformerin und frauenrechtlerin.

kaʻahumanu wurde auf den insel maui geboren und als sie 13 jahre alt war mit dem hawaiianischen könig kamehameha I. verheiratet. der hatte natürlich noch mehr gattinnen, fand diese aber ganz besonders: „sie reitet die wellen wie ein vogel und spürt den herzschlag des volkes“. ihm gefiel ihre neugier, klugheit und abenteuerlust. sie war eine phantastische surferin und eine hervorragende kämpferin, ausgebildet in allen hawaiianischen traditionen und im nahkampf und soll auf dem schlachtfeld direkt neben dem könig gekämpft haben.
kaʻahumanu war eine der ersten hawaiianerinnen, die ihren einfluss nutzten, um mit den europäischen und chinesischen händlern zu verhandeln, die nach hawaii kamen. sie lernte ihre sprache(n), interessierte sich für die kleidung, bräuche und die religion der fremden, begann einige sitten zu übernehmen und rechte für frauen einzufordern. als kamehameha I. starb, wurde sein ältester sohn liholiho als kamehameha II. könig von hawaii. kaʻahumanu befürchtete, dass die insel kauaʻi ihr bündnis mit dem königreich beenden würde, entführte den gouverneur von kauaʻi, kaumualiʻi, und zwang ihn, sie zu heiraten. und sie tat sich mit der frau des neuen königs zusammen; die beiden berieten ihn und aßen mit ihm an seinem tisch – ein absolutes tabu für hawaiianerinnen. das volk war überzeugt davon, dass die götter sie dafür strafen würden. doch die strafe blieb aus. die hawaiianer begannen ihre alten tempel und götterbilder zu zerstören und wollten keine machtlose gottheiten mehr anbeten.
dafür wuchs die macht kaʻahumanus. sie galt als inoffizielle königin und pochte auf ihre rechte als frau und regentin (sie behauptete auch immer, ihr mann habe gewollt, dass sie mit seinem sohn zusammen regiere). das parlament stimmte dem zu und schuf einen neuen posten: den „kuhina nui“, den premierminister. letztendlich regierte kaʻahumanu unter dem titel „regierende königin“, auch noch als der nächste könig den thron bestieg (und auch nach ihrem tod blieben frauen als premierministerinnen zugelassen).
unter dem einfluss von missionaren konvertierte sie zum protestantischen christentum und ermunterte ihre untertanen, die – siehe oben – sich eh schon vom glauben der väter abzuwenden begonnen hatten, sich ebenfalls taufen zu lassen. 
einerseits verschwanden damit alte hawaianische traditionen und riten. andererseits hat kaʻahumanu etliche politischen reformen initiiert und mit hilfe von missionaren die schrift eingeführt. kaʻahumanu nutzte die neugewonnene schriftsprache, um die gesetze des landes schriftlich festzuhalten, ihr ist also auch das erste hawaiianische gesetzbuch zu verdanken. kaʻahumanu handelte daneben 1826 den ersten staatsvertrag zwischen hawaii und den usa aus, das auch ein freihandelsabkommen mit den amerikanern beinhaltete und sie ließ den einwohnern lesen und schreiben beibringen. als kaʻahumanu 1832 starb, hatten über 60% der bevölkerung eine schulbildung genossen.

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