Okay? Okay!

23.3.1839: okay, das bekannteste wort der welt hat geburtstag. der amerikanische etymologe allen walker read hat in den 60er-jahren seine herkunft und erste verwendung als einen sprachwitz in der boston morning post vom 23.märz 1839 identifiziert (in dem satz “he … would have the ‘contribution box’, et ceteras, o.k. – all correct – and cause the corks to fly, like sparks, upward.”). hintergrund war eine bostoner mode zu dieser zeit, aus spaß abkürzungen absichtlich falsch geschriebener ausdrücke zu benutzen: „kg“ für „know go“ (statt „no go“ – „geht nicht“), „ns“ for „nuff said“ („enough said“ – „genug gesagt“) und eben „ok“ für „oll korrect“ (statt „all correct“). 
der zeitungsschreiber charles gordon green benutzte das ok oder o.k. anschließend ständig, andere zeitungen übernahmen es und der amerikanische präsident martin van buren – spitzname old kinderhook (nach seinem geburtsort) –, der für eine zweite amtszeit kandidierte bzw. seine unterstützer, die den ok club gründeten, sorgten mit dem slogan „old kinderhook is ok“ ebenfalls für ein aufmerksamkeitshoch. van burens gegner verballhornten dies allerdings zu „out of kash“ („pleite“) oder „out of kredit“ und er verlor die wahl. von da aus soll ok jedenfalls wie die cola allmählich die ganze welt überschwemmt haben.
reads herkunftserklärung gilt als die gesichertste variante. es gibt aber auch noch x andere:
_in der sprache der choctaw-indianer ist der ausdruck „okeh“ so etwas wie eine positive vertärkung, ähnlich einem ausrufezeichen 
_in der westafrikanischen sprache wolof gibt es das wort „woukay“ („in ordnung“) und sklaven sollen es mit in die neue welt gebracht haben
_als telegraphisches signal wurde ok für „open key“ („empfangsbereit“) benutzt.
_ok soll ein abkürzung für „by order of the king“ sein.
_der deutsche general wilhelm von steuben soll im amerikanischen unabhängigkeitskrieg auf seinen dokumenten „oberkommando“ oder nach einer anderen variante dank mangelnder englischkenntnisse den satz „all correct“ mit ok abgekürzt haben.
_“ola kalla“ bedeutet im griechischen soviel wie „alles in ordnung“ (von „holos kalos“ = alles gut) und ein griechischer einwanderer in den usa soll aus kostengründen eben nur ok auf seine telegramme an die mischpoche in der alten heimat geschrieben haben.
_das finnische „oikea“ lässt sich mit „korrekt“ übersetzen.
_in den amerikanischen häfen arbeiteten anfangs vor allem französische einwanderer. kam ein schiff an, riefen sie „au quai!“ (auf oder zum kai), was die einheimischen als ok übernommen hätten.
_die nächste hypothese ist militärisch und behauptet, ok stünde für „zero killed“ (O= null) oder für „order known“ (befehl verstanden).
_ein vorarbeiter mit namen oswald kowalski in detroit soll auf alle geprüften autos, die bei ford vom band liefen, ok geschrieben haben.
_deutschstämmige drucker in new york haben fehlerfreie druckplatten mit o.k. für „ohne korrektur“ abgezeichnet…
diese thesen gelten inzwischen alle als überholt. how ever. bevor es internet und billigflüge gab, haben literaten und filmemacher schon dafür gesorgt, dass sich okay verbreitete, auch bis nach deutschland: faulkner („o.k.“), steinbeck („o.k.“), hammet („oke“) und chandler („okey“) und im deutschen vicky baum (in „schicksalsflug“) oder die vielen „okay“ in bölls übersetzung vom „fänger im roggen“, filme wie „casablanca“, wo das erste, was man von rick sieht, ein „ok“ als handzeichen ist, oder bei billy wilder in „eins, zwei, drei“, spätestens aber mit deutschen schlagern (chris howland: „o yes, okay, allright“, siw malkvist: „olé – okay“ usw.) und selbst nikita chruschtschow hat 1959 seine rede vor dem nationalen presseclub in den usa mit „okay, okay“ begonnen, das einzige, was er sich auf englisch merken konnte.

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