
das war nicht immer und nicht überall so. im alten ägypten hatte das jahr 36 wochen mit je 10 tagen. die ollen römer hatten eine 8-tage-woche und 3 fixtage pro monat. die azteken richteten sich nach dem sonnenjahr und hatten 4-tage-wochen plus eine 13-tage-phase und einen weiteren kalender, mit 18 monaten zu je 20 tagen plus 5 extra-tagen (die unglücksvoll gewesen sein sollen und an denen man nicht arbeiten sollte) und dann noch einen kalender für weissagungen mit nur 260 tagen und 20 wochen zu je 13 tagen. viele regionen afrikas wiederum richteren sich nach einer 4-tage-woche (der monat hatte dabei 7 wochen und das jahr 13 monate plus 1 tag). alles ziemlich verwirrend…
warum sich letztlich durchgesetzt hat, 7 tage zu einer einheit von einer woche zusammenzufassen, liegt vermutlich daran, dass unsere vorfahren irgendwann erkannt haben, dass ein monat (mond) ungefähr etwas mehr als 28 tage umfasst. und dass es naheliegend war, die nach den mondphasen (zunehmender halbmond, vollmond, abnehmender halbmond, neumond) zu 4 wochen mit je 7 tagen zusammenzusetzen (plus entsprechende schalttage als korrektiv).
in den semitischen sprachen hat das wort für „woche“ und die zahl „7″ auch den selben stamm. die 7 hat zudem in vielen kulturen eine magische bedeutung: die japaner hatten sieben glücksgötter, rom wurde auf sieben hügeln gebaut, die christen kannten sieben todsünden, die alten griechen sieben weltwunder usw.
wann und wo die diese zählung zum ersten mal verbindlich festgelegt wurde, ist nicht klar. etwa um die zeitenwende, spätestens jedoch unter konstantin 321 u.z., der den sonntag auch zu einem arbeits- und gerichtstagsfreien tag erklärt hat.
die namensgebung der tage stammt in sehr vielen sprachen auch noch von den römern, bei denen jeder tag einer gottheit und einem der damals bekannten beweglichen himmelskörper zugeordnet war, und das waren eben 7: sonne, mond, mars, merkur, jupiter, venus und saturn.
„sonntag“ ist klar der tag der sonne und „montag“ der tag des mondes. im „dienstag“ (tuesday) versteckt sich der römische kriegsgott (bzw. sein planet) mars – er hieß bei den germanen „tiu“. den „mittwoch“ haben wir dem merkur zur verdanken (ital. mercoledi, franz. mercredi). für den „donnerstag“ ist der germanische gott donar zuständig (identisch mit jupiter). im „freitag“ findet sich die venus wieder (ital. venerdi, franz. vendredi), die von die germanen durch die göttin freya ersetzt wurde. und der „samstag“ (saturday) verweist auf den saturn…
seit 1976 gibt es auch eine internationale iso-empfehlung, nach der die woche mit dem montag (1) beginnt und dem sonntag (7) endet. in einigen ländern wird aber anders gezählt. zb. in china, japan, den arabischen ländern, in den usa – wegen der christlichen tradition – und in israel – wegen der jüdischen. da beginnt die woche mit dem sonntag. schon in der bibel wird ja von einer 7-tage-woche ausgegangen und die ersten 6 haben zahlen als namen, sonntag ist also „jom rischon“ („1. tag“) und der 7. tag ist der „ruhetag“ („schabbat“ hat man den tag erst später genannt). früher war das auch hierzulande so. der erste tag der zählung war sonntag (ursprünglich der tag, an dem man dem sonnengott opfer darbrachte) und so lag der „mittwoch“ auch tatsächlich in der mitte der woche.
ein paar aus-der-reihe-tänzer gab es aber auch noch, als sich die 7-tage-woche schon durchgesetzt hatte: im zuge der französischen revolution wurde 1792 in frankreich die 10-tage-woche eingeführt, jeder monat hatte 3 wochen und am ende des jahres wurden 5 tage angehängt (das hat napoleon 1806 wieder abgeschafft); und der sowjetische kalender der oktoberrevolution (1929–1940) hatte eine 5-tage-woche und jeder monat 6 wochen. wer weiß, vielleicht gibt‘s nach der corona-ära auch eine neue zeitrechnung:)
