
am 14. april 1812 meldet der pariser tischler auguste cochot eine erfindung zum patent an, die – spätestens, wenn die sonne knallt – noch heute unentbehrlich ist: die bewegliche jalousie. aus seiner produktbeschreibung: „es handelt sich um ein system von holzbrettchen (lamellen), die in kurzen abständen gleichmäßig an einer schnur (kette) befestigt sind. ein ausgeklügeltes gerät ermöglicht das heben und senken der bretter. das einfallende licht kann damit nach bedarf eingestellt werden. als fensterläden sind sie nicht nur bei dunkelheit nützlich, sondern auch tagsüber und schützen sowohl vor licht als auch vor unerwünschten blicken. andererseits ist es möglich, die neugierigen von innen zu beobachten, ohne selbst gesehen zu werden“.
es heißt auguste cochot habe sich von den gittern und vorhängen der arabischen harems inspirieren lassen, die licht und luft ins innere ließen, aber verhinderten, dass jemand einen blick in die frauengemächer werfen konnte. auch der name „persienne“ (aus persien) bzw. „jalousie“ (nach dem französischen wort für eifersucht, hat damit zu tun. schließlich wachte der orientalische hausherr eifersüchtig darüber, dass seine haremsdamen von außen und für fremde unsichtbar blieben.
in deutschland verhalf heinrich freese aus hamburg der jalousie zum durchbruch verhalf. er gründete 1854 die erste (und bald größte) jalousiefabrik, die neben den obigen jalousien zum ziehen später auch die ersten zum rollen für schaufenster und wohnräume herstellte, für die sich der name rolladen einbürgerte, was ebenfalls auf ein französisches wort – „rouler“ bzw. „rouleau“ – zurückgeht.
