
bier wird schon im code hammurabi erwähnt, auch der talmud kennt bereits vier biersorten (pessachim 107a) und bier wurde seit alters her als ersatz für wein bei der hawdala akzeptiert.
in deutschen landen ist es seit dem mittelalter äußerst beliebt. juden durften es nicht brauen, aber hatten ihren anteil an seinem entsteht, da sie den notwendigen hopfen (seit dem reinheitsgebot von 1516 zwingend) anbauten und verkauften. so waren bis zur nazizeit 70% der deutschen hopfenindustrie jüdisch und daher auch der häufig zu sehende davidstern in den firmenzeichen der brauereien.
in polen lebten 80% der jüdischen landbevölkerung vom destillieren und verkaufen von bier und wodka (laut volkszählung 1764). auch viele gastwirte waren juden, weil sie schlicht weniger soffen als die polen und somit als nüchterner und zuverlässiger galten als die polnische bevölkerung. das image des freundlichen jüdischen gastwirts überlebte u.a. in der figur des jankiel im polnischen nationalepos „pan tadeusz“ von adam mickiewicz, 1834 (oben eine illustration von gustaw pillati zu einer der ausgaben). erst im 19. jahrhundert wurden juden durch antisemitische gesetze aus dem bier- und spirituosenhandel in polen verdrängt.
in deutschland durften jude erst ab 1868 bier brauen. der erste jüdische baron in bayern, jakob von hirsch, eröffnete aber schon 1836 in burg planegg die erste industrielle bierbrauerei. moritz guggenheimer gründete „löwenbräu“ und wurde mit der idee, die schiene als transportmittel zu nutzen, der größte brauer deutschlands (bis löwenbräu arisiert wurde).
ein herr jacobsohn wiederum brachte in den 1840ern jahre die münchner technologien nach dänemark und gründete „carlsberg beer“ und samuel liebermann führte 1850 mit “rheingold beer” den “deutschen” geschmack in den usa ein.
das erste bierunternehmen in palästina war 1934 die „palestine brewery ltd.“ in rishon le zion. heute gibt’s in israel zig biersorten von glutenfrei bis granatapfel taste. prost!
