
„do not kiss her until you know that she uses listerated pepsin gum.“ kaugummi gekaut wurde schon in der steinzeit. in nordeuropa hat man bis zu 9000 jahre alte, in süddeutschland bis zu 6000 jahre alte birkenharz- und teerreste mit zahnabdrücken gefunden. in ägypten kauten frauen eine mischung aus myrrhe, weihrauch und melonen, im alten griechenland war es das harz des mastixbaums. die indianer nordamerikas benutzten fichtenharz, die mayas und azteken den weißen saft des breiapfelbaums: „chicle“.
im 17. jh wurde eben dieses chicle von reisenden nach nordamerika gebracht. dort wußte man allerdings noch nicht so recht etwas mit zeug anzufangen. als erster produzierte 1848 john curtis jackson erfolgreich kaugummis aus einer fichtenharz-bienenwachs-mischung. durchschlagenden erfolg hatte aber zehn jahre später erst der new yorker erfinder thomas adams. er hatte einem mexikanischen general ein tonne chicle abgekauft und versucht, daraus einen kautschuk-ersatz für reifen oder spielzeuge herzustellen. als das nicht klappte, kam er auf die idee, kaugummis aus der masse zu machen. 1869 meldete er das patent an und seine gummis wurden ein verkaufsschlager an der ganzen ostküste. bald darauf fingen andere an, chicle mit aromen zu versetzen – myrrhe, pfefferminz, lakritze, die hießen „taffy-tolu“ oder „black jack“.
der erfolgreichste kaugummihersteller wurde aber der seifen- und backpulverfabrikant william wrigley jr. aus chicago. er begann 1890 seinen erzeugnissen kaugummis als werbegeschenk beizulegen. bald wollten die kunden keine seifen und kein backpulver mehr von ihm, sondern nur noch die gummis. als er 1893 sein sortiment mit geschmack versah – „wrigley’s juicy fruit“ und „wrigley’s spearmint“ –, war er endgültig der king auf dem markt, auch weil kaugummis mehr spaß brachten und billiger waren als andere süßigkeiten.
weil der breiapfelbaum aber nur alle paar jahre gemolken werden kann, wurde chicle bald auch bei vielen herstellen durch künstliche stoffe ersetzt. 1928 kam walter diemer in philadelphia noch auf die idee, eine elastischere kaumasse zu kreiieren, die „dubble bubble“, und die kaugummiblase war geboren (den derzeitigen rekord hält eine amerikanerin mit einer blase von 58,4 cm durchmesser). dann fluteten die us-soldaten europa mit kaugummis. den rest der geschichte kennen wir – selbst erkaut:)
