
der „zwerg“ seneb und seine frau seneti mit tochter auib-en-chufu und sohn anch-ima-radjedef.
kleinwüchsigkeit wurde im alten ägypten als besondere gabe und „göttliche manifestation“ betrachtet. kleinwüchsige menschen genossen hohes ansehen und man verehrte etliche kleinwüchsige götter wie den gott bes. darstellungen und grabmäler kleiner menschen findet man ab der 1. dynastie, oft tragen sie teure kleidung und kostbaren schmuck, ein indiz für ihre stellung am hof. hier gab es einheimische kleinwüchsige und tänzerisch begabte vertreter anderer kleiner ethnien – wie die „pygmäen“, die als „tanzzwerge“ oder „gottes tänzer“ bei tempeltänzen oder als akrobaten auftraten.
die ägyptischen kleinwüchsigen hatten berufe, die weniger körperkraft als geschick, fingerfertigkeit und kreativität erforderten. nachgewiesen sind sie zb. als goldschmiede, schneider, tierpfleger, dresseure und palastvorsteher. und wie das beispiel senebs zeigt, machten viele kleinwüchsige mächtig karriere und heirateten auch normalgewachsene.
seneb lebte in der 4. dynastie, war hofbeamter, wachte über die garderobe des pharao, trug zwei dutzend ehrentitel, verfügte über x bedienstete sowie untergebene beamte und hatte mit prinzessin seneti drei kinder, die normal groß gewachsen waren. das reich geschmückte grab der beiden befindet sich in gizeh, wo es noch mindestens 50 grabstätten anderer kleinwüchsiger gibt und wo auch die abgebildete skulptur der familie gefunden wurde (senebs sarkophag steht allerdings in leipzig). keine ahnung, warum die kids am daumen lutschen, aber dass die tochter kurze und der sohn lange haare und eine „jungenlocke“ trägt, war usus im alten ägypten und auch, dass man männliche figuren mit dunkler und weibliche mit heller haut darstellte (letztere hielten sich meist im haus oder im schatten auf).
