
das foto ist während der olympischen spiele 1908 london entstanden.
der erste verzeichnete hochsprungrekord wurde 1876 mit 1,82 metern gemessen (im standhochsprung 1,65 meter). heute sind die herren schon bei 2,45 angelangt und die frauen bei 2,09 – dank stetiger verbesserung der sprungtechnik.
bei den olympischen spielen der antike gab es die disziplin noch nicht. aber man weiß, dass die kelten wettbewerbe im hochsprung veranstalteten, in afrika in früheren zeiten sportler von termitenhaufen aus über eine latte sprangen, und dass die helden des mittelalters wettbewerbsmäßig versuchten, in einem mix aus hoch- und weitsprung über möglichst viele pferderücken zu hüpfen. in schottland gehört hochsprung seit 1800 zu den disziplinen bei den highland games, in england wurden die ersten wettbewerbe mitte des 19. jahrhunderts abgehalten (allerdings fielen die springer dabei noch nicht auf weiche matten, sondern einfach in eine sandgrube). hier wurden 1865 auch die bis heute gültigen regeln festgelegt – je aufgelegter höhe drei versuche, abspringen nur mit einem bein usw. (bis 1936 mussten noch die füße zuerst die latte überqueren; heutzutage der kopf).
seit der ersten olympiade der neuzeit 1896 in athen ist hochsprung auch olympische disziplin. wie es kommt, dass dabei ein mädchen auf einem olympiade-foto von 1908 herumhüpft, weiß ich nicht (frauen durften erst 20 jahre später zum ersten mal an den olympischen spielen teilnehmen), aber ihr gesichtsausdruck erinnert mich daran, warum ich die sportstunde so oft geschwänzt habe.
