Knit for Victory

mit dem stricken als patriotischem akt, der stricknadel als waffe gegen die „hunnen“ hatte das amerikanische rote kreuz im ersten weltkrieg unter der aufforderung „knit for sammie!” begonnen (aber natürlich strickte die deutsche heimatfront auch für ihre soldaten). ein zeitzeuge: „das klicken der nadeln im central park muss bis berlin zu hören gewesen sein“. die meisten fotos dazu gibt es aber aus dem zweiten weltkrieg, aus den usa und großbritannien, als das stricken dort erneut zu einer massenbewegung wurde. wie man sieht, wurde mit anzeigen und in zeitungen dazu aufgefordert, es wurden strickvorlagen abgedruckt, wettbewerbe ausgerufen und schon kleine kinder dazu angehalten, stricken zu lernen. „für den sieg“ gestrickt haben quasi alle (wer nicht strickte war im übrigen verdächtig) – hausfrauen, schüler, banker, strafgefangene, armeeangehörige mit leerzeiten wie etwa busfahrer, verwundete soldaten in den lazaretten oder feuerwehrleute und auch die königliche familie handarbeitete für die truppe. wärmende kleidung aus synthetischen stoffen gab es ja noch nicht und so wurden millionen handgetrickte socken (die vor allem), pullover, mützen, gesichtsmasken, schals, handschuhe bis hin zu „amputation covers“ in den jeweiligen truppenfarben an die front geschickt. dinge, die in den eisigen wintern im osten, auf den u-booten im nordatlantik und von den piloten in großer höhe dringend gebraucht wurden. 🧶 (ich hab die fotos eingesammelt, weil ich das irgendwie bewundernswert finde; wenn leute wie ich die truppe hätten bestricken müssen, hätten die nämlich den krieg verloren.)

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