
fronleichnam hat doch nichts mit erfreuten verblichenen zu tun, wie jeder weiß und ich erst jetzt. im jahre 1209 hatte die nonne juliane von lüttich nämlich eine vision. da hat sie den mond mit einem dunklen fleck drin gesehen und christus hat ihr erklärt, dass der mond das kirchenjahr sei und der fleck bedeute, dass noch ein fest zur besonderen verehrung des altarsakraments fehle (hätt ich als arbeitnehmerin auch behauptet). mit reichlicher verzögerung hat sich papst urban IV also 1246 dafür den fronleichnam („vron“ = herr, „lichnam“ = lebendiger leib) ausgedacht, auch blutstag genannt, der 1317 auf den donnerstag festgelegt wurde (wegen des brückentags, schätz ich), und an dem dann immer brot in leib und wein in blut (wasser in wein ist leider die andere geschichte) verwandelt wird. klingt transsilvanisch, ist aber katholisch und dafür haben die an dem tag auch frei. und wir kuffar nicht.
