#dirndl julie wallach wurde 1850 in störmede bei lippstadt als eine von drei töchtern des blaufärbers und händlers henoch zunsheim und seiner frau caroline guthrath jacobs-mansbacher geboren. sie heiratete den getreidehändler heinemann wallach aus wiedenbrück und gebar zehn kinder. ihr mann verwaltete zusätzlich zum getreidehandel in bielefeld auch noch ein vom vater else lasker-schülers übernommenes großes landwirtschaftliches anwesen. ihre söhne moritz und julius übersiedelten 1855 nach münchen und wurden für ihr 1900 gegründeten volkskunsthaus wallach berühmt und zu den prägenden mitbegründern der volksmode. 1906 brachte julius wallach aus dem brixental in tirol ein trachtenkostüm mit, aus dem sein bruder moritz zusammen mit einer directrice das „dirndl“ als volkstracht entwickelte. nachdem prinzessin marie auguste von anhalt, die schwiegertochter von wilhelm zwo, das erste seidene dirndl bei einer festivität in paris getragen hatte, begann auch der internationale siegeszug der tracht. 1911 staffierten die wallachs das jubiläums-oktoberfest komplett mit trachten aus. der name wallach wurde zum synonym für bayerischen kleidungsstil. “wallach“ stattete operninszenierungen wie „das weiße rössl“ aus, gründete in dachau werkstätten, eröffnete das volkskunsthaus…
die machteübernahme der nazis wirkte sich zunächst nicht aufs geschäft aus. auch hitler und göring standen auf wallach-produkte, hitler ließ den berghof mit wallach-stoffen dekorieren…
1938 mussten die firmengründer julius und moritz in die usa emigrieren; das volkskunsthaus wurde „entjudet“. (1948 erhielten sie die werkstätten ag in dachau und den laden in münchen zurück, blieben aber in den usa.) der jüngere bruder max, der die dachauer werkstätten geleitet hatte, wurde in theresienstadt ermordet wie auch seine schwester betty. eine weitere wallach-schwester, else, starb „rechtzeitig“ in amsterdam, die jüngste schwester überlebte dank ihres christlichen ehemanns, die anderen brüder, ernst, karl und hugo emigrierten nach südafrika, china, und argentinien…
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