Wie herum muss das Klopapier hängen?

erst dacht ich bei dem bild: hah, der ewige streit darum, wie rum das klopapier zu hängen hat, ist schon 1891 geklärt worden: mit dem patent von seth wheeler aus albany, new york. aber nee: zwei jahre später hat der ästhet ein toilettenpapier mit muster patentieren lassen und das hängt genau andersrum. also klopapierliteratur wälzen: in der bronzezeit wurden pestwurzen-blätter zum po abwischen benutzt.
im alten rom nahm man einen schwamm, der an einem stock befestigt war und nach gebrauch in einen eimer essig gelegt wurde. talmudische quellen erwähnen die verwendung von kleinen kieselsteinen, die häufig in einer speziellen tasche getragen wurden, sowie verwendung von trockenem gras und den glatten rändern gebrochener keramikkannen (zb. shabbat 81a, 82a, yevamot 59b). in china hat man mindestens seit dem 6. jh. papier genommen.
aber immerhin: im jahre 589 u.z. schrieb der gelehrte beamte yan zhituii: „papier, auf dem sich zitate oder kommentare der fünf klassiker oder der name von weisen befinden, wage ich nicht, für toilettenzwecke zu verwenden.“ und 851 bemerkte ein arabischer reisender: „sie (die chinesen) waschen sich nicht mit wasser, wenn sie ihre notwendigkeiten getan haben; sie wischen sich nur mit papier ab.“
aus dem frühen 14. jh. gibt es berichte, dass allein in der heutigen provinz zhejiang jährlich zehn millionen packungen mit 1.000 bis 10.000 blatt toilettenpapier hergestellt wurden, und 1393, dass jährlich 720.000 blatt toilettenpapier für den kaiserlichen hof in der hauptstadt nanjing produziert wurden, die teilweise parfümiert waren. in anderen teilen der welt wischten sich reiche leute mit wolle, spitzen oder hanf ab, ärmere benutzten wasser und ihre (zumeist linke) hand oder je nach gegend lumpen, gras, sand, moos, farne, muscheln oder maiskolben.
der aufstieg des verlagswesens im 18. jahrhundert führte dazu, dass auch in europa gern zeitungen und billige bücher verwendet wurden. lord chesterfield erzählt 1747 in einem brief an seinen sohn von einem mann, der eine ausgabe von horace gekauft hatte, aus der er nach und nach ein paar seiten riss, um sie mit aufs klo zu nehmen, dort zu lesen und sich anschließend damit zu reinigen.
das erste moderne, kommerzielle toilettenpapier hat der amerikaner joseph c. gayetty 1857 produziert, die losen blätter mit aloe-extrakten getränkt und dem aufdruck seines names in schachteln verkauft. 1879 gründeten die brüder scott die scott paper company und verkauften das erste klopapier auf rollen und ein anderer brite, walter alcock ließ sich im selben jahr die perforierung einfallen. 1891 dann die klopapierrolle in der art, wie wir sie bis heute kennen von dem o.g. seth wheeler. in deutschland gab es die aber erst ab 1928 – dank hans klenk („hakle“)… so, jetzt habe ich eine menge über klopapier gelernt, aber immer noch nicht, wie rum man die rolle richtig hängt. vielleicht an graden tagen so und ungeraden so:)

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