Das „Tunguska-Ereignis“

am 30. juni 1908, kurz nach sieben uhr in der früh, zerreißt eine detonation mit der sprengkraft von 1000 hiroshima-bomben die stille der taiga am sibirischen fluss podkamennaja tunguska. die druckwelle lässt auf einer fläche so groß wie das saarland millionen bäume wie streichhölzer umknicken, ein gigantisches mikado-spiel. zelte, hirten, renntiere fliegen durch die luft. der himmel steht in flammen. in der nächstgelegenen siedlung in 70 km entfernung stürzen häuser ein und bersten fensterscheiben. ein szenario, wie in einem us-katastrophenfilm.

noch in 500 kilometer weiter weh schwankt die transsibirische eisenbahn wie besoffen auf den gleisen. noch in 1000 km entfernung ist der donner zu hören, seismologische stationen in irkutsk, in jena, in potsdam und sogar in washington zeichnen erschütterungen auf. in london rufen leute die polizei, weil sie sie glauben, ein großbrand sei ausgebrochen. die schockwelle läuft dreimal um den erdball und die nächsten drei nächte lang bleibt es auf dem europäischen kontinent und in teilen asiens nachts so hell, dass mann zeitung lesen kann. 
kein wissenschaftler kann die phänomene erklären. da ausschließlich sibirische zeitungen berichten, und sibirieren weit ist, wird der zusammenhang zwischen dieser apokalptischen explosion, den erderschütterungen und den hellen nächten auch in europa niemandem klar.
erst 1927 dringt ein russischer geowissenschaftler in das noch völlig unerschlossene gebiet vor. leonid kulik hatte die berichte in einer alten zeitung aus sibirien gelesen, vermutete einen meteoriten-einschlag und suchte nun nach zeugen. doch kaum ein mensch hatte das geschehen aus der nähe erlebt. die raren aussagen zusammengefasst, haben die meisten augenzeugen einen riesigen feuerball, der quer über den himmel schoss, feuersäulen, stichflammen und eine mehrere minuten dauernde explosion oder eine abfolge von (bis zu 14) explosionen beobachtet. die rentierhirten vom volk der tungusen, die in dem gebiet lebten, wollten nicht über das schreckliche ereignis reden, dass sie für eine strafe ihres feuergottes ogdy hielten, und sie wollten kulik auch nicht dorthin begleiten, damit der gott nicht wieder wütend wird. kulik unternahm dennoch im laufe der jahre drei expeditionen in das unwirtliche katastrophengebiet. er fand aber keine meteoritenkrater oder -trümmer, nur die „leichen“ unendlich vieler bäume, die alle in die selbe richtung abgeknickt oder entwurzelt lagen, und brandspuren an ihren stämmen. kulik starb 1942 in einem deutschen kriegsgefangenenlager an typhus, ohne das rätsel gelöst zu haben.


aber die internationale forschergemeinschaft hat, verstärkt nach der öffnung der sowjetunion bzw. russlands, kuliks meteoriten-these zig weitere thesen, aber auch verschwörungstheorien hinzugefügt:
_das tunguska-ereignis war ein früher nukleartest. 
_nikola tesla hat in tunguska mit sogenannten ,,todesstrahlen” experimentiert.  
_es war eine explosion gigantischer mückenschwärme. 
_ein nuklear angetriebenes UFO ist abgestürzt oder mit einem meteoriten kollidiert (im boden und in den jahresringen von bäumen wurde hochkonzentriertes cäsium-137 gefunden). 
_ein schwarzes loch, also ein verglühender stern aus dem weltall, hat die explosion ausgelöst (aufgrund der speziellen physikalischen eigenschaften von schwarzen löchern sei deswegen beim einschlag kein krater entstanden). 
_ein komet, ein riesiger himmelskörper aus gefrorenen gas- und staubwolken, ein sog.„schmutziger schneeball“, ist verglüht und hat sich dabei aufgelöst (weswegen keine spuren gefunden wurden)
_es war ein astorid, der ein paar kilometer über erde restlos explodiert ist (aber woher dann die brandspuren?) bzw. falls teile von ihm auf die erde aufgetroffen sind, so sei der  acht kilometer vom angenommenen epizentrum gelegenen tscheko-see der einschlagstrichter gewesen.
_es war überhaupt kein einschlag, sondern ein vulkanartiger gigantischer ausbruch von erdgas….
was auch immer es war, richtig belegt werden konnte bis heute keine der thesen

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