Die Älteste, die jemals promoviert hat

am 9. juni 2015 wird ihr die promotionsurkunde mit „summa cum laude“ überreicht und die 102-jährige kinderärztin und forscherin ingeborg rapoport zum ältesten menschen, der jemals promoviert hat. geschrieben hatte inge, damals hieß sie noch syllm, ihre doktorarbeit bereits nach dem staatsexamen 1938, war aber wegen ihrer jüdischen herkunft nicht zur promotion zugelassen worden. nun wollte die universität hamburg die promotion ohne prüfung anerkennen und sie zur doktorin „honoris causa“ machen. doch rapoport bestand darauf, geprüft zu werden und nicht etwa nur zu ihrer promotionsschrift, sondern zur gesamten geschichte der diphtherie-forschung bis in die gegenwart. der dekan der medizinischen fakultät, uwe koch-gromus, der die späte anerkennung angeregt hatte, nach der mündlichen prüfung: „nicht nur unter berücksichtigung ihres hohen alters war sie einfach brillant. wir waren enorm beeindruckt von ihrer intellektuellen wachheit und sprachlos über ihr fachwissen. das war einfach unglaublich…“.


unglaublich wie diese leistung war auch der lebensweg von inge (1912-2017) und ihrem mann, dem arzt und biochemiker samuel mitja rapoport (1912-2004) von nazi-deutschland über die usa in die ddr. sie spielen eine tragende rolle in der dritten staffel der ard-serie „charité“, aber es gibt auch einen wunderbaren dokfilm von sissi hüetlin und britta wauer über die beiden einschließlich ihrer irrungen und wirrungen, den jemand freundlicherweise bei youtube eingestellt hat, „die rapoports – unsere drei leben“: youtube.com/watch?v=f-XSu5W6jrE …

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