
sie soll so schön, hochmütig und intrigant gewesen sein wie sie aussieht. ana de mendoza y de la cerda, die fürstin von eboli, am 29. juni 1540 geboren, kam aus einer einflussreichen kastilianischen familie. sie war das einzige kind des peruanischen vizekönigs diego hurtado de mendoza. mit zwölf jahren wurde sie mit dem berater des spanischen königs philipp II. verheiratet, die ehe aber wohl erst sieben jahre später „vollzogen“. ana gebar zehn kinder. als ihr mann unerwartet starb, ging sie in ein kloster. nur kurz. sie kehrte an den hof zurück und war bald skandalnudel nummer eins. die fürstin nutzte ihr wissen und ihren einfluß geschickt, um ihre politischen ambitionen und wirtschaftlichen bedürfnisse zu befriedigen. sie hatte affären, wahrscheinlich mit phillip II, und sicher mit einigen staatssekretären und mit antonio perez de guzman, dem sekretär philipps. mit ihm zusammen soll sie im geheimen mit flämischen und portugiesischen rebellen verhandelt, staatsgeheimnisse an den meistbietenden vertickt und einen mord beauftragt haben. doch als antonio perez in ungnade fiel, ging es auch der fürstin an den gestärkten kragen. sie wurde zu lebenslangem hausarrest verurteilt, verlor die vormundschaft über ihre kinder und ihr vermögen. sie starb 13 jahre später, 1592, im turm des dogenpalastes in pastrana, dessen fenster und türen philipp hatte vergittern lassen. die geschichten über sie haben u.a. schiller und verdi in don carlos bzw. karlos verarbeitet.
warum interessiert mich die dame? wegen der schicken augenklappe natürlich (das auge hat sie schon in jungen jahren beim fechtunterricht verloren). als kind wollte ich so etwas unbedingt tragen und hab es nur wiederholt zu gipsbeinen gebracht. was aber auch sehr schön war.
