
„operation anthropoid“ war der einzige erfolgreiche anschlag auf ein ns-führungsmitglied. jan kubiš‘ waffe versagte an diesem 27. mai 1942, doch jozef gabčíks handgranate erwischte den grünen offenen mercedes reinhard heydrichs immerhin so, dass splitter den „schlächter von prag“ trafen und der mitorganisator der „endlösung“ acht tage später an den folgen verstarb.
die operation war in london vorbereitet worden. kubiš, gabčík und weitere mitglieder der tschechischen exilarmee waren monatelang trainiert und ende dezember 41 in der nähe von prag von einer maschine der royal airforce per fallschirm abgesetzt worden.
nach dem attentat, das sie für missglückt hielten, versteckten sich die beiden und ihre fünf helfer – josef bublík, jan hrubý, adolf opálka, jaroslav svarc und josef valčík – mithilfe der prager familie moravec und des bischofs gorazd in dessen kirche.
der preis war unermesslich hoch, die nazis rächten sich fürchterlich. ihrem blutrausch fielen tausende angehörige der intelligenz bei der sog. „heydrichiade“ zum opfer; am 9. juni und 24. juni ließen sie die einwohner der dörfer lidice und ležáky massakrieren, und in der anschließenden zu ehren von heydrich benannten „aktion reinhard“ in polen und galizien 1,5 millionen juden und roma ermorden.
unter dem immensen druck der deutschen zerbrach schließlich auch das netzwerk der attentäter. drei wochen nach dem anschlag verriet einer der widerstandskämpfer gegen ein kopfgeld von einer halben milllion reichsmark einige mögliche verstecke und am 17. juni stürmten die deutschen das haus der familie moravec. deren 17jähriger sohn brach unter der folter zusammen und verriet das versteck, u.a. hatte die gestapo ihm den abgetrennten kopf seiner mutter in einem einweckglas präsentiert. am tag darauf riegelten 800 ss-leute die kirche ab. die eingeschlossenen wurden aufgefordert, sich zu ergeben, antworteten aber nur mit flüchen und dem absingen der nationalhymne. nach einem mehrstündigen feuergefecht, bei dem drei der attentäter und 14 ss-männer starben, stürmte die ss die kirche. die vier verbliebenen widerstandskämpfer nahmen sich das leben, um ihr nicht in die hände zu fallen. bischof gorazd wurde in einem schauprozess zum tode verurteilt und erschossen.
