




der 30.juni 1559 leitete das ende des rittersports ein. an diesem tag wurde der französische könig heinrich II. bei einem turnier aus anlass des friedensvertrags mit den habsburgern so schwer von einer lanze getroffen, dass er daran starb. die tjost wurde in frankreich verboten.
tjost (vom altfranzösischen jouste, joute) nannte sich der zweikampf zu pferde, bei dem die ritter in voller rüstung und vollem galopp ihren gegner mit der lanze zu treffen und bestenfalls vom pferd zu stoßen versuchten. ursprünglich als militärisches training gedacht, entwickelte sich die tjost seit dem 12. jahrhundert zur königsdisziplin des turniersportes und zum publikumsrenner. und der sieger bekam die komplette ausrüstung des verlierers samt pferd – ein lohnendes geschäft, so dass manche ritter von turnier zu turnier reisten und sich ihren lebensunterhalt auf diese art verdienten. in deutschland und england wurde die tjost noch etwas länger betrieben als in frankreich, starb aber zum ende des 16. jh. auch hier aus (und wurde ersetzt zb. durch ringelstechen), eben weil die verletzungsgefahr zu groß war. anfangs hatte man in kauf genommen oder es sogar darauf angelegt, dass der gegner zu tode kam (das gab 3 punkte, einfacher treffer = 1 punkt, gegner vom pferd werfen = 2 punkte). so wird von einem turnier von 1177 berichtet, bei dem 16 teilnehmer starben. später wurden zwar scharfe waffen verboten und die lanzen stumpf gemacht und z.t. mit sollbruchstellen versehen, todesopfer – siehe oben – gab es aber trotzdem (nur auf die pferde passte man besser auf. eine mittelplanke sorgte dafür, dass die nicht mit voller wucht zusammenstießen.)
