
wo jules vernes kapitän nemo den namen für sein u-boot her hat:
am 3. juni 1801 führt der amerikaner robert fulton in le havre einer erstaunten marinekommission sein unterseeboot vor: die „nautilus“. es gab schon vorher versuche mit tauchbooten (von cornelius drebbel 1620, denis papin 1691 und david bushnell 1776), aber die waren allesamt aus holz, klein und dümpelten knapp unter der wasseroberfläche herum. fultons „nautilus“, die er seit 1793 entwickelt hatte, besaß hingegen eine kupferhülle, die auf ein bootsgerippe aus eisen montiert war und maß 6,5 x 2 meter. über wasser wurde sie mit einem segel in bewegung gesetzt und unter wasser mittels eines propellers, der über eine handkurbel gedreht wurde. auftrieb bekam sie durch fluten und leeren des kiels (die aufnahme von vier, fünf litern wasser genügte, um sie abtauchen zu lassen), der sauerstoff für die drei mann besatzung wurde durch einen lederschnorchel zugeführt und für die beleuchtung gab es ein paar kerzen und etwas licht durch ein kleines fenster.
den ersten test hatte fulton schon in rouen gemacht, wo das boot auch gebaut wurde, aber die strömung der seine war dort zu stark. also le havre. die „nautilus“ blieb bei der vorführung am 3. juni eine stunde unter wasser, tauchte 7,5 m tief und fuhr schneller als ein ruderboot mit zwei ruderern. außerdem versenkte sie einen schoner mit einem neuartigen unterwassergeschoss. fulton nannte es „torpedo“ (lateinisch für „zitterrochen“), ein begriff, der sich bekanntlich durchgesetzt hat. dass man sich mit dem gefährt ungesehen an schiffe heranpirschen konnte, war der eigentliche clou, jedenfalls für die anwesenden herren von der kriegsmarine. sie wollten mehr davon, und das ganze ding natürlich größer. warum das projekt nicht realisiert wurde und fulton, nachdem er eben noch einen rundbau für panoramabilder in paris gebaut hatte, es dann in england probierte, und als ihm dort die gelder gestrichen wurden, wieder nach amerika ging, ist nicht ganz klar. in der neuen welt konstruierte robert fulton jedenfalls noch eine mechanische steinsäge, das erste funktionierende dampfschiff, einen katamaran, der dann im 30-minuten-turnus auf dem hudson zwischen new york und jersey city pendelte und eine gigantische doppelrumpffähre mit riesigem schaufelrad und platz für 30 kanonen, die new york verteidigen sollten. dummerweise brach robert fulton im februar 1815 im eis des hudson rivers ein und starb ein paar tage später mit grade mal 50 jahren an einer lungenentzündung. in paris und new york sind straßen nach ihm benannt und dank käptn nemos „nautilus“ werden wir ihn wahrscheinlich auch nicht ganz vergessen.
