
am 10. juni 1909 setze die „slavonia“ den weltweit ersten sos-notruf ab: · · · − − − · · ·. auf wunsch der erste-klasse-passagiere hatte der kapitän auf dem weg von new york nach gibraltar einen umweg gemacht, damit die einen blick auf die azoren werfen konnten, und war mit seinem dampfer auf die klippen der insel flores aufgelaufen. zwei deutsche schiffe fingen den notruf auf. alle passagiere konnten gerettet werden. was dazu führte, dass der seefunk sich breit durchsetzte und vereinheitlichte.
bei der deutschen marine hatte man die buchenstabenfolge sos schon 1904 als notzeichen eingeführt, beim allgemeinen deutschen seefunk ein jahr später. sie wurde wie jede erste oder unbeantwortete aussendung dreimal hintereinander gemorst, um die wahrscheinlichkeit zu erhöhen, gehört zu werden. sos war zunächst die aufforderung an alle anderen funkstationen, still zu sein; anschließend wurde der eigentlichen inhalt übermittelt. bis zur internationalen funkkonferenz 1906 gab es aber diverse notrufe und diverse funkgesellschaften, die ihren funkern zudem nicht erlaubten, rufe der konkurrenz anzunehmen. 1908 einigte man sich darauf, das einprägsame und leicht zu erkennende deutsche notzeichen international zu übernehmen („save our souls“ wurde erst später in die abkürzung hineininterpretiert). bis sich das sos allgemein durchsetzte, verging aber noch einige zeit. der chef-funker der untergehenden titanic musste 1912 von seinem kollegen noch darauf hingewiesen werden, statt seines alten codes „dahdidahdit dahdahdidah dahdidit“ das neue „dididit dahdahdah dididit“ zu funken. natürlich dreimal: · · · − − − · · · · · · − − − · · · · · · − − − · · ·
