
am 2. juli 1839 bringen afrikanische sklaven unter ihrem anführer sengbe pieh das sklavenschiff „la amistad“ unter ihre kontrolle.
sengbe pieh oder joseph cinqué, der zu der zeit etwa 24 jahre alt, reisbauer, verheiratet und vater dreier kinder war, war wie seine kameraden von sklavenhändlern in sierra leone eingefangen worden. man hatte sie an pedro blanco, einen spanischen sklavenhändler, verkauft und auf dem portugiesischen schiff „teçora“ unter verletzung der verträge, die den internationalen sklavenhandel verboten hatten, nach havanna verschleppt. hier verkaufte blanco seine beute an die spanier josé ruiz und pedro montez. die brachten 110 von ihnen auf den küstenschoner „la amistad“, um sie entlang der küste kubas für die arbeit auf den zuckerplantagen weiterzuverkaufen. unter piehs führung rebellierten die gefangenen jedoch, töteten den kapitän und den koch, nahmen ruiz und montez gefangen und brachten das schiff in ihre gewalt. sie wollten zurück nach sierra leone, doch der ruiz-monte-hörige navigator lenkte das schiff nachts in die entgegengesetzte richtung. nach zwei monaten erreichte die „amistad“ in der nähe von long island die us-gewässer. die küstenwache brachte das schiff nach new haven. die beiden spanier behaupteten, die afrikaner seien in kuba geboren, zum zeitpunkt ihres kaufs bereits sklaven gewesen und somit legales eigentum. und so wurden die sklaven wegen meuterei und mordes angeklagt. doch amerikanische abolitionisten übernahmen ihre verteidigung, trieben dolmetscher von mende ins englische auf, sengbe pieh konnte seine version der geschichte erzählen und die örtlichen gerichten entschieden zugunsten der afrikaner. daraufhin zogen die spanier, einschließlich ihrer regierung vor den obersten gerichtshof. im märz 1841 bestätigte der supreme court das urteil, nämlich dass die sklaven gemeutert hatten, um ihre freiheit zurückzugewinnen, nachdem sie entführt und illegal verkauft worden waren und dass alle freizulassen seien und nach afrika zurückkehren könnten, wenn sie das wünschten. amerikaner sammelten geld für die rückkehr von 35 der überlebenden nach sierra leone. 1842 kam sengbe pieh dort wieder an, fand seine familie aber nicht mehr vor.
foto: wandmalerei in sierra leone
