
amy johnson 🎂 1. juli 1903, fliegt 1930 als erste frau allein von england nach australien…
dabei hatte die sekretärin erst im jahr zuvor ihren flugschein gemacht und ein halbes jahr vorher die prüfung zur flugmechanikerin abgelegt. noch drei wochen vor ihrem angepeilten flugtermin hat die ehrgeizige 27-jährige weder flugzeug noch sponsoren. alle ihre bittbriefe waren unbeantwortet geblieben und einer frau traut eh niemand zu, allein 18000 kilometer weit zu fliegen, zumal ihr fluglehrer ihr geraten hatte, das fliegen sein zu lassen. doch plötzlich erklärt sich ein reicher ölmagnat bereit, die kosten zu tragen und amy kann einen gebrauchten einsitzer mit offenem cockpit kaufen. amy johnson, die vorher noch nie mehr als 270 km am stück geflogen war, macht sich am 5. mai 1930 auf den weg. die presse, so sie überhaupt kenntnis nimmt, bezweifelt, dass sie jemals bis australien kommen, geschweige dann den bestehenden flugzeit-rekord unterbieten würde und es erscheint auch nur eine handvoll leute, um sie zu verabschieden.
zunächst jedoch kommt amy gut voran. von london bis istanbul gibt es keine probleme. dank der eisenbahnlinie unter ihr findet sie trotz starken nebels auch den weg nach aleppo. auf dem weg nach bagdad gerät sie in einen sandsturm, landet in der wüste und fliegt nach dem abflauen des sturms weiter. als sie in bagdad ankommt, liegt sie bereits fast zwei tage vor bert hinkler, der die strecke 1928 in 15 tagen geschafft hatte. jetzt wird auch die presse wach und wächst die menschenmenge, die sie entlang ihrer route erwartet.
in karatchi hat die „fliegende sekretärin“ bereits mehr als zwei tage vorsprung, macht jedoch in rangun bei der landung im strömenden regen einen „kopfstand“ und gerät zwischen singapur und java erneut in einen sturm, der sie zur notlandung und zeitaufwendigen reparaturen zwingt. aber amy überquert auch die gefürchtete timor-see heil und kommt am 24. in darwin an. sie hat zwar am ende vier tage länger gebraucht als bert hinkler. doch die leute sind begeistert.
aus aller welt treffen telegramme in darwin ein. „die queen und ich sind entzückt, von miss johnsons sicherer ankunft in australien zu erfahren“, lässt könig george V. wissen, charles lindbergh schickt glückwünsche und komponisten schreiben lieder über die tollkühne amy. zurück in england genießt sie anfangs den rummel um ihre person, doch irgendwann wird er ihr zuviel. amy johnson flüchtet in die luft, fliegt u.a. in rekordzeit nach tokio und lernt jim mollison kennen, der ihre australienstrecke in nur 9 tagen geschafft hatte. sie verlieben sich, heiraten 1932 und überbieten gleich danach zusammen den rekord mollisons auf der strecke london–kapstadt und 1934 den nonstop-flug-rekord mildenhall-karatschi. doch dann macht mollison mit alkohol- und frauenexzessen von sich reden und amy läßt sich wieder scheiden.
als der zweite weltkrieg beginnt, meldet sich amy johnson als pilotin bei der royal air force, wird als frau jedoch nicht genommen und fliegt schließlich für die air transport auxiliary, die transport- und versorgungsflüge für die air force übernahm.
am 5. januar 1941 soll sie allein von prestwick nach kidlington bei oxford fliegen – ein routineflug. das wetter ist schlecht und führt vermutlich zur vereisung der maschine und zu ihrem entschluss, die maschine aufzugeben und mit dem fallschirm abzuspringen. wahrscheinlich hat amy die orientierung verloren. die besatzung des dampfschiffes haslemere sichtet gegen 15.30 uhr eine person an einem fallschirm, ein kurz darauf ins wasser stürzendes flugzeug und schließlich einen fallschirm im wasser. william fletcher, der kapitän des schiffes und ein guter schwimmer springt über bord, taucht immer wieder in dem eiskalten wasser, findet amy aber nicht. er verstirbt einige stunden später an den folgen der unterkühlung. amy johnsons sterbliche überreste werden nie gefunden.
