nachdem queen anne den platz als „ideal for horses to gallop a full stretch” befunden hatte, startete am 11. august 1711 das erste pferderennen in ascot. beinahe genauso lange wie „royal ascot“ selbst gibt es seine strikte kleiderordnung. zu beginn war das hut-tragen für männ- wie weiblein bei formellen anlässen ohnehin obligatorisch, aber als sitten und mode sich etwas lockerten, wurden für ascot verbindliche regeln gezimmert. den größten einfluss auf die kleiderordnung und darauf, dass sich ascot einen spitzenplatz in der high-fashion-kultur eroberte, hatte beau brummel. brummel, einer der ersten dandys und stilikonen, der eigenen angaben zufolge fünf stunden zum ankleiden brauchte, zugleich aber ein vertreter des modischen understatements war, setzte als busenfreund des späteren georg IV. an der wende vom 18. zum 19. jh. durch, dass männer in ascot taillierte schwarze mäntel (aus denen sich der gehrock entwickelte) mit pantalons und weiße krawatten zu tragen hatten. der mode und zeit entsprechend wurde der „style guide“ aber immer auch ein klein wenig angepasst. 1797 zb. kam ein john heatherington noch dafür ins gefängnis, dass er hier öffentlich einen zylinder – der hier später zur pflicht wurde – trug und damit frauen und kinder erschreckte, wie der vorwurf lautete; ende der 1990er durften die herren wegen hoher außentemperaturen zum ersten mal in der geschichte des royal ascot mäntel und hüte ablegen (im normalfall ist das nur innerhalb restaurants, privatlogen und weniger dafür ausgewiesener bereiche gestattet), und 2012 wurde den besucherinnen der royal lodge der bis dahin erlaubte „fascinator“ (gemeint ist eine kopfbedeckung, die anders als ein klassischer hut nur dekorative, aber keine schutzwirkung hat und nicht von selbst hält, sondern mit haarnadeln, kämmen oder einem band befestigt werden muss) verboten.
das „royal enclosure“, in das man nur auf persönliche einladung gelangt, gibt bis heute mit strengen verhaltens- und kleidungsregeln den ton für die gesamte veranstaltung an. die organisatoren geben in einem eigenen „style guide“ die regeln für jeden sektor (den royal, den queen anne, den windsor und den village enclosure) jedes jahr neu vor, und wer sich nicht daran hält, kommt auch nicht rein, selbst wenn der hut noch so ausgefallen oder schick ist.
die meisten von uns würde in den „royal enclosure“ nicht mal durch den boteneingang kommen, aber falls doch mal wer eingeladen wird, hier der aktuelle ascot dress code:
für die ladies:
_verpflichtend sind hüte sind mit einer festen basis von 4 inches (10 cm) mindestdurchmesser.
_kleider und röcke müssen mindestens knapp kniebedeckend oder länger sein
_träger müssen mindestens 1 zoll breit sein; nicht gestattet sind trägerlose oder schulterfreie kleider, spaghettiträger, transparente träger oder ärmel
_jacken oder tücher sind zugelassen, sofern die kleidung darunter wie o.g. ausschaut
_hosenanzüge sind erlaubt, wenn sie bis zum knöchel gehen und oben wie unten aus gleicher/m farbe/material bestehen.
für die gentlemen:
_schwarzer, grauer oder dunkelblauer „morning dress“ (cutaway) mit weste und krawatte (keine fliege)
_schwarzer oder grauer zylinder (anbringen zb. farbiger bänder ist nicht gestattet)
_schwarze schuhe mit knöchelbedeckenden socken
_diskrete und patriotische muster (zb. nationalflagge) werden akzeptiert, kostüme oder kleidung mit markennamen oder sonstiger werbung nicht.
ausnahme: gäste aus „übersee“ dürfen die nationaltracht ihres landes tragen und militärs ihre uniform. #servicepost

