der 9. september 1947 war ein heißer tag. die fenster des rechenzentrums in harvard standen weit offen. plötzlich spuckte der harvard mark II, einer der ersten großrechner der welt, der bis dahin einwandfrei gearbeitet hatte, falsche daten aus… die süße motte auf dem bild hatte eines der tausenden relais verklemmt. grace murray hopper, eine der computer-pionierinnen der us-navy, entdeckt das tierchen, entfernt es, klebt es mit tesa in ihr fehler-logbuch und schreibt dazu: „first actuel case of bug being found“ – das erste „debugging“ eines computersystems also, hier freilich noch „manuell“. der computer rechnet jedenfalls anschließend wieder richtig.
erfunden hat hopper den begriff „bug“ für einen fehler im system nicht. telegrafisten und ingenieure haben ihn schon im 19. jahrhundert verwendet, um technische störungen zu umschreiben, aber auch, wenn sich ein käfer im getriebe breit gemacht hatte. schriftlich belegt ist der zusammenhang bug und technik spätestens seit 1878, als thomas alva edinson in einem brief über seine erfindungen schreibt: „the first step is an intuition, and comes with a burst, then difficulties arise – this thing gives out and it is then that ‘bugs’ – as such little faults and difficulties are called – show themselves…“. das wort schaffte es 1895 auch schon in ein deutsches technikwörterbuch: „bug (wörtl. käfer) – fehler in telegraphenapparaten und anlagen“. für den kampf gegen „bugs“ an diesen apparaturen hatte edison auch eine „bug trap“ genannte schaltung ausgetüftelt. aber am meisten sollen ihn insekten beim ausprobieren seines phonographen genervt haben. und mir fällt ein, dass ich die lavendelsäckchen im kleiderschrank dringend austauschen muß.

