Toyen

marie čermínová ,*21.september 1902, war die (m.e.) bedeutendste tschechische malerin des 20.jahrhunderts und eine transgender-person, die von sich selbst in der männlichen form sprach und sich geschlechts­neu­tra­l „toyen“ nannte (wahrschein­lich von französisch „citoyen“ für bürger, und auch um die weibliche endung „-ová“ ihres nachnames zu umgehen).
toyen sagte sich mit 16 von seiner familie los und zog 1925 mit seinem damaligen partner jind­rich štyrský nach paris. die beiden gründeten eine künstlerische alternative zu abstraktion und surrealismus und nannten das „artificialism“, „ein abstraktes bewusstsein der realität … definiert durch poetische wahrnehmungen von erinnerungen“. 
viele werke toyens (hier nicht zu sehen, um nicht gesperrt zu werden) haben einen explizit sexuellen oder/und homoerotischen inhalt, er sprach aber nie offen über seine sexuelle orientierung und zeigte auch keine sympathien für zb. den den feminismus.
toyen kehrte anfang der 1930er nach prag zurück, konnte aber in der besatzungszeit kaum arbeiten und nicht ausstellen; bekanntlich galt der surrealismus u.ä. den nazis als „entartet“, und er musste sich auch eine zeitlang verstecken. 1947 floh toyen vor dem stalinismus wieder nach paris und lebte dort bis zu seinem tod 1980. er war lebenslang eng mit paul eluard und andré breton befreundet (und soll nie freiwillig mit frauen gesprochen haben:)

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