am 20.oktober 1825 ordnet ludwig I. an, sein staat „baiern“ möge künftig nur noch „bayern“ geschrieben werden: „ich will ferner, daß wo der name bayern vorzukommen hat, er wie es eben von mir geschah geschrieben werde, nehmlich mit einem y statt i.“
die allgemeine begründung, die man dafür findet, lautet, ludwig habe damit seinem faible für alles griechische und die antike ausdruck verleihen wollen (siehe glyptothek und propyläen in münchen) und außerdem sei sein sohn otto zum könig von griechenland gekrönt worden. und was konnte griechischer sein als das ypsilon?! deswegen würde auch speyer, das damals zu bayern gehörte, seit ludwig mit y geschrieben.
wahrscheinlicher ist indes, dass das ypsilon im zuge von vereinheitlichungsbemühungen zustande kam, die in bayern damals schon länger diskutiert wurden. ludwig hat ja „bayern“ nicht erfunden. die schreibweise gab es schon früher und außerdem x andere: baiern, beiern, beyern, bavarus, baiwariorum, baern, bauvari, baiuuari, badouuarius, baldouuarius, bagariu, baiovaries usw. dass die einführung des ypsilon mit der krönung seines sohnes otto zum griechischen könig zusammenhängt, wie hier und da zu lesen, ist noch unwahrscheinlicher. ludwig hätte hellseher sein müssen. otto war 1825 zehn jahre alt, gekrönt wurde er erst sieben jahre später. na, wie auch immer.
das oder die „baiern“ gibt’s trotzdem weiter, wenn nicht der (frei)staat, sondern das alte dialekt- oder stammesgebiet der bajuwaren bzw. die sprache gemeint ist. ein franke zb. ist also zwar ein bayer, aber kein baier usw.

