Piccolomini und die Cholera

die corona-maßnahmen waren zu heftig? am 26. oktober 1689 jahren hat general piccolomini die stadt skopje komplett abfackeln lassen, weil dort die cholera herrschte. enea silvio p. (nachfahre zweier päpste und nicht zu verwechseln mit dem herrn bei wallenstein), war befehlshaber der habsburger während des großen türkenkrieges und skopje (damals: üsküp) eine der wichtigsten osmanischen städte auf dem balkan. nach dem gescheiterten angriff der osmanen auf wien 1683 revanchierten sich die österreicher. piccolomini sollte bosninen, kosovo und mazedonien zurückerobern. nachdem seine truppen die stadt ohne widerstand eingenommen und geplündert hatten, ließ er sie anzünden und beobachte das feuer aus den bergen: „…es tut mir leid um die häuser, die ich in diesem krieg überhaupt nicht gesehen habe. die moscheen sind aus marmor und porphyr von höchster qualität und mit tausenden von lampen geschmückt auf einem vergoldeten halter, dem man auch in rom die gleiche aufmerksamkeit widmen würde. die schönen antiquitäten, gärten und vergnügungsparks tun mir leid…“ skopje brannte in den zwei folgenden tagen bis auf ein paar steinhäuser komplett nieder. fast 50000 bewohner flohen, nur etwa 10000 blieben und die stadt verlor ihre bedeutung als handels- und kulturzentrum.
geholfen hat es piccolomini nicht. er starb noch im selben jahr an der cholera.

aus „annotationes und reflexiones der gloriosen kayserlichen waffen im Jahr 1689“:
„Den 25ten Gott seyn Danck kommte der General aus dem Gebürg heraus, und komme in der Ebene zu campiren, anbey vernehmend, dass in Scopia zwey Meille Weegs von denen genug Ottomannen angekommen wären, solches sammt dem Volck bis auf den letzen Blutstropfen zu beschutzen. Dennoch wusste man durch verschiedene andere Zeitungen, dass die Einwohner der Stadt wegen Annäherung der Teutschen gantz erschrocken, sich zu der Flucht bereiteten, und zwar umb so viel mehr, aus Ursach der Pest, welche in selben grossen Platz von gewiss gravierte.
(…) Scopia ist ein weitläuffiger Flecken, nicht viel kleiner als Prag, oder vielleicht gar so gross. (…) Im übrigen waren allda viele prächtige Moscheen und weitschichtige Gebäu, jedoch auf orientalische Manier der Türcken, nahmlich alle von Holtz ausser dass die Fundamenta und biss an den ersten Stock von Ziegl und Stein waren. Weiter hinaus sahe man viele schöne Gärten und Fontanen, welche als in unterschiedene Theil von Scopia vertheilet, solche denen Ansehenden angenehm machten. (…) Es wohnten in Scopia bis 60.000 Persohnen, unter welchen 3.000 Juden waren. Dahero, als dieses Volck die Ankunfft der Kayserlichen vernahme, flohen sie den 25ten October davon. Da der Piccolomini diesen weitläufftigen Orth betrachtete, beschloss er solchen zu verbrennen; anerwogen es unmöglich ware, ihn zu erhalten. Wessentwegen als aus denselben alle Substantz herausgenommen worden, übergab er solchen denen Flammen (…)

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