Sax


hab mir nie gedanken gemacht, woher das saxophon seinen namen hat – von ihm hier: adolphe antoine joseph sax, am 6. november 1814 in dinant (belgien) geboren, hatte zehn geschwister und einen tischlernden vater. der zog eines tages mit seiner familie nach brüssel und eröffnete dort eine instrumentenbauwerkstatt. hier trieb sich klein-adolphe herum und wurden von den nachbarn der „unsterbliche“ genannt, weil er x lebensgefährliche unfälle überlebte – er stürzte die treppe herunter, ertrank beinahe im fluss, verschluckte eine stecknadel, trank giftiges vitriol und erstickte fast an den dämpfen in der werkstatt seines vaters. als jugendlicher schien er etwas ruhiger geworden zu sein, er besuchte das konservatorium, spielte bald hervorragend klarinette und begann mit den instrumenten, die sein vater baute, zu experimentieren. er versuchte ihre tonqualität zu verbessern. bei klarinette und bassklarinette gelang ihm das auch. aber ihr klang hatte ihm zuwenig tragkraft. und so begann der junge sax mit dem bau eines völlig neuartigen instrumentes… 

1842 ging er nach paris und führte der staunenden musikwelt dieses neue instrument vor, das er nach sich selbst benannt hatte. adolphe sax hatte kein geld, um seine erfindung zu vermarkten, fand aber in hector berlioz einen begeisterten unterstützer. der schrieb in einem artikel: „nach meiner ansicht beruht der besondere wert [der saxophone] in der verschiedenartigen schönheit ihres ausdrucks: bald feierlich-ernst und ruhig, bald leidenschaftlich, dann träumerisch oder melancholisch wie ein abklingendes echo oder wie die unbestimmten klagen des wehens im walde (…) kein anderes mir bekanntes musikinstrument besitzt diesen seltsamen klang, der bis an die grenzen der stille geht…“ und so fanden sich bald auch weitere geldgeber und sax konnte sein instrumente, nun sogar in acht verschiedenen größen bauen, daneben aber auch trompeten, hörner, tuben (die „familie der saxhörner“). 

sax bekam eine lehrstelle am pariser konservatorium und meldete 1846 das instrument, „das im charakter seiner stimme den streichinstrumenten nahekommt, aber mehr kraft und intensität besitzt“ zum patent an. zugleich empfahl der königlichen familie sein saxophon für’s militär. könig louis philippe ließ daraufhin eine herkömmliche und eine mit sax-instrumenten ausgerüstete militärkapelle auf dem marsfeld vor 25000 zuschauern gegeneinander antreten. das ergebnis war eindeutig. das saxophon kam besser als die leiseren holzblasinstrumente gegen die trompeten und posaunen an und es war mit seinem metallkörper freilufttauglicher als seine wetterfühligen holzkollegen. das militär führte das saxophon also ein und sein erfinder bekam das monopol auf den bau. seine werkstatt soll über 20000 instrumente gebaut haben. 

dennoch musste sax sich vor gericht immer wieder mit neidern herumschlagen, die versuchten, ihm seine erfindung streitig zu machen, meldete mehrfach konkurs an und rappelte sich immer wieder auf. bis zur niederlage des französischen militärs 1870 und der darauf folgenden wirtschaftsmisere. seine lehrerstelle wurde gestrichen und niemand hatte mehr die mittel, schon gar nicht das heer, saxophone zu kaufen. 1877 musste er endgültig konkurs anmelden, und die letzten reste seiner werkstatt versteigern lassen. adolphe sax starb 1894 verarmt und nahezu vergessen in paris.
2012 hat der belgier karel goetghebeur die namensrechte an der „adolphe sax & cie“ erworben und baut nun in brügge wieder saxophone, die adolphes namen tragen.

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