am 17. dezember 1944 massakrieren mitglieder einer kampfgruppe der 1. ss-panzerdivision „leibstandarte adolf hitler“ bei malmedy 82 wehrlose amerikanische soldaten
die gruppe unter dem kommando von ss-obersturmbannführer joachim peiper hatte zuvor bereits kriegsverbrechen in der sowjetunion und italien begangen (so die erschießung von 30 bewohner des dorf boves im september 1943). nun während der ardennen-offensive sollte sie für die nachrückenden truppen in belgien eine bresche in die front schlagen. an diesem vierten advent 1944 stieß ihr vortrupp an einer straßenkreuzung bei malmedy auf eine völlig überraschte kolonne eines us-artillerie-bataillons, die – von den deutschen angegriffen – sofort den widerstand einstellte und sich ergab.
während die angriffsspitze weiterzog, trieben die nachfolgenden ss-leute die entwaffneten gefangenen, darunter verwundete, auf einer wiese zusammen. die amerikaner waren wehrlos und damit ungefährlich, aber sie verzögerten den vormarsch der unter druck stehenden einheit. und so machte die ss kurzen prozess. sie beschoss die gefangenen in einem mehrminütigen dauerfeuer mit maschinenpistolen und bordwaffen und tötete die, die sich noch bewegten, anschließend mit aufgesetzten kopfschüssen, insgesamt 82 soldaten.
trotzdem gelang es einigen, sich tot zu stellen; sie überlebten zwischen den leichen ihrer kameraden; andere konnte von dem feld fliehen und sich verstecken. nachdem die deutschen abgezogen waren, schlugen sich die 54 geschockten überlebenden zu ihren truppen durch. ihre toten kameraden konnten sie erst im januar unter dem schnee bergen.
die kampfgruppe peiper beging auf ihrem weiteren weg weitere verbrechen. sie ermordete noch mindestens 308 amerikanische kriegsgefangene und bei trois-ponts und stavelot 130 belgische
zivilisten.
1946 wurden die 73 mitglieder der „peiper-truppe“, derer man habhaft werden konnte, in dachau vor ein amerikanisches militärgericht gestellt. 43 von ihnen, darunter peiper, wurden zum tode verurteilt, die anderen zu langen bis lebenslangen haftstrafen. doch schon 1948 begannen die entlassungen. eine gruppe von kriegsverbrecher-lobbyisten aus kirche, politik und wirtschaft hatte zusammen mit alten ss-kameraden eine amnestie angestrengt und das massaker in eine opfer-geschichte umgedichtet, von angeblich gefolterten angeklagten, die in einem schauprozess von jüdischen richtern aus rache für vermeintliche taten und zu unrecht verurteilt worden seien. kein einziges todesurteil wurde vollstreckt. 1953 waren noch 32, 1954 noch zehn verurteilte in haft und kurz vor weihnachten 1956 kam auch peiper frei, einen monat später verließ der letzte verurteilte das gefängnis. peiper, der in den 60er-jahren nach frankreich aufs land gezogen war, wurde 1976 in seinem dorf aufgespürt, und mutmaßlich von einem „aktionskomitee widerstand-deportation“ getötet.
ps. in diversen quellen von wikipedia über „memorial day“-seiten bis zur „new york times“ wird als überlebender des massakers immer wieder einzig namentlich der schauspieler charles durning genannt, den wir hierzulande als schwergewichtigen verehrer von „tootsie“ dustin hoffman kennen. nachdem er als 21-jähriger am d-day bei der invasion am omaha beach beteiligt gewesen, im nahkampf verwundet und nach sechs monaten aus dem krankenhaus entlassen worden sei, habe er bei der ardennen-offensive gekämpft, malmedy überlebt und sei mit den us-truppen an den ort des massakers zurückgekehrt, um die leichen seiner mitgefangenen zu identifizieren, heißt es.
unbestritten ist, dass charles durning in belgien war, ausgezeichnet wurde, im lazarett lag und infolge seiner kriegserlebnisse an psychischen traumata litt. gräbt man weiter, findet man indes aussagen etlicher militärhistoriker und überlebender, die bezweifeln oder bestreiten, dass durning in malmedy und dass er überhaupt bei der ardennen-offensive dabei gewesen war. nachdem die militäraufzeichnungen durch das informationsfreiheitsgesetz der us-öffentlichkeit zugänglich wurden, ist einigen interessierten aufgefallen, dass durnings name in keinem dienstplan und keinem „morgenbericht“ des 285. feldartillerie-beobachtungsbataillons, also der unglückseligen einheit, die massakriert wurde, erscheint, und auch auf keiner der überlebenden-listen auftaucht. statt der wunden von acht deutschen bajonettstichen, die er seinen erzählungen nach vorher erlitten hatte, ist im arztbericht vor seiner entlassung von schrapnellwunden die rede, und in seinen entlassungspapieren aus der armee existiert unter der rubrik der einsatzorte kein eintrag mit bezug auf die ardennen… da ein großteil der anderen personalakten der über 12 millionen us-bediensteten des zweiten weltkriegs in den 70er-jahren bei einem brand zerstört wurde und der schauspieler selbst 2012 gestorben ist, wird sich vermutlich nicht mehr aufklären lassen, ob durning tatsächlich in malmedy war oder seine anwesenheit eine copy-and-past-legende ist.

