Isidor Kaufmann *22. März 1853 Arad
„In meinen Abschiedsworten an der Bahre Isidor Kaufmanns nannte ich ihn einen unserer glücklichsten Apologeten. Einem Milieu entstammend, das dem Ostjuden kühl und fremd gegenüber steht, kam er zu seinen Brüdern als Fremder, lediglich als Künstler. Aber der Künstler Kaufmann zwang den Juden Kaufmann, den ihm fremden Menschen ein Bruder zu werden. Von Liebe getragen, vertiefte er sich wie kaum ein Zweiter in das Leben, in die Seele dieses so oft verkannten Teiles unseres Volkes. Seine Meisterschaft gewährte ihm die Kraft, unter dem Bettlergewande in den Ostjuden den ererbten und in der Bedrückung erhöhten Adel zu erkennen, ihrem Menschlichen und Ewigen vollendeten Ausdruck zu geben. Dafür bleibt dem Meister für alle Zeit unseres Volkes Dank gesichert.
[Hirsch Peres Chajes, Oberrabbiner von Wien, 1925]





