postkarten mit ihnen findet man zu hauf im netz: „die brüder hugo“ aus dem italienischen alpendorf vinadio waren im späten 19. und frühen 20. jahrhundert die meist fotografierten „riesen“ der welt.
hier haben wir ein familienporträt: hinten rechts battista ugo bzw. französisch „baptiste hugo“ (*21.6.1876, 2,30 meter groß, 200 kilo schwer) und daneben seinen bruder paolo antonio ugo alias „antoine hugo“ (*28.6.1887, 2,25 meter, 150 kilo). vorn sehen wir ihre eltern teresa chiardola und antonio ugo (der herr mit dem stock), ihre schwester maddalena und ihre brüder giuseppe und lorenzo. die beiden lulatsche waren die ersten aufgezeichneten fälle familiärer akromelagie, einer seltenen form des gigantismus. sie tingelten, anfangs nur der ältere, später beide, durch die welt und wurden in frankreich und nordafrika von ihren managern als „die giganten der alpen“ und in den usa als „die französischen zwillinge“ promotet, obgleich sie ja weder das eine noch das andere waren. antoine starb unerwartet im februar 1914 in maisons-alfort, wo die ganze familie inzwischen wohnte, baptiste im april 1916 auf tournee in einem new yorker krankenhaus an diphterie.
amüsant fand ich, dass fotografen bzw. fotomonteure anscheinend schon damals gern ein bisschen getrickst haben, hier, um die beiden noch größer aussehen zu lassen, als sie eh schon waren. andernfalls wäre der vater (hab die proportionen mal nachgemessen) nur ca 1,50 groß gewesen, und mutter und schwester etwa zehn cm größer – aber auch nur auf diesem bild. auf anderen fotos sind sie – oups – kleiner als der vater und wären noch unter 1,50, wenn man die 2,30 für den längsten ansetzt. laut damaligen berichten hatten bis auf die zwei jungs aber alle familienmitglieder eine unauffällige durchschnittsgröße, und schließlich hab ich auch noch eine konkrete angabe gefunden: der papa war im wahren leben 1,64 und die mama 1,68 groß. aber egal, so sehen sie ihre söhne auf jeden fall so gigantisch aus, wie es sich für „giganten“ gehört:)

