Mysteriöse Eier



1872 fanden bauarbeiter, die ein loch für einen zaunpfosten am ufer des lake winnipesaukee in neuengland gruben, zwei meter unter der erde einen klumpen lehm mit einem eiförmigen artefakt darin. bis heute grübeln archäologen über den ursprung dieses „mystery stone“, denn der gesteinstyp ist in new hampshire nicht bekannt und es gibt bislang auch keine anderen objekte mit ähnlichen markierungen oder formen in den usa.
das steinei ist aus einer art quarzit, das sich entlang von verwerfungen verschiedener gesteinsschichten bildet und hart wie granit. es ist 10,2 cm lang, 6,4 cm dick und wiegt 510 gramm.
eingeritzt sind gekreuzte pfeile, ein mond mit punkten, ein tipi, eine spirale, eine kornähre und ein kreis mit figuren, von denen eine aussieht wie ein hirschbein, eine andere wie ein tier mit großen ohren, und natürlich das auffällige ovale menschliche gesicht.
gleich 1872 meinte das journal „the american naturalist“, dass der stein „an einen vertrag zwischen zwei indianerstämmen erinnert“.  in den 1930er jahren wurden hypothesen aufgestellt, nachdem der stein ein altes werkzeug und keltischen oder inuit-ursprungs sei, und noch später, dass es sich um einen „donnerstein“ handelte, ein bearbeitetes steinobjekt, das angeblich vom himmel gefallen ist oder um eine art magnetisiertes navigationsgerät.
der indigene historiker joe graveline schlug 2018 einen anderen zweck für den mystery stone vor: er glaubt, dass es sich um einen geburtsstein der amerikanischen ureinwohner handelt. das waren steine, die erhitzt und von hebammen in den gebärmutterhals der schwangeren eingesetzt wurden, um die muskulatur bei schwierigen geburten zu entspannen. in diesem fall meinte graveline, handele es sich um einen ganz besonderen stein, nämlich einen, der einer werdenden mutter helfen sollte, „eine person zur welt zu bringen, die ein verehrter spiritueller oder regierungsführer beiderlei geschlechts wurde“.
ein interessantes detail des eis aber sind die löcher, die von oben und unten in den stein gebohrt wurden. nach einer analyse von 1994 zeigt eine der bohrungen kratzer, die darauf hin deuten, dass der stein auf einem metallschaft platziert worden war, und die löcher sind sehr regelmäßig gebohrt, was beides nicht für die traditionellen techniken der ureinwohner spricht, sondern dafür, dass die löcher erst im 19. jahrhundert entstanden sind, was eine manipulation des objekts bedeuten würde. manche nehmen daher an, dass das ganze einfach ein ausgeklügelter schwindel war.
tatsache bleibt jedoch, dass bis heute niemand erklären kann, wer das ei wann und warum hergestellt hat. schade, dass das gesicht nicht sprechen kann, es hätte sicher eine interessante geschichte zu erzählen

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