am 7. september 1945 versammelten sich in einem seitenflügel der stark beschädigten synagoge am kreuzberger kottbusser ufer (heute fraenkelufer) bei sonnenuntergang die überlebenden etwa 400 mitglieder der berliner jüdischen gemeinde sowie jüdische angehörige der roten und der us-armee zur ersten rosch-haschana-feier nach der befreiung. der berühmte kriegsfotograf robert capa verewigte den besonderen moment in einer bilderserie für das life-magazin. private first class werner nathan aus new jersey hielt die tora, die laut dem magazin „vor den nazis in einem unterirdischen tresor versteckt worden war“. für den ermordeten rabbiner der synagoge sprang ein assistent ein, während „der chor aus männern über 45 jahren bestand, da unter den überlebenden der gemeinde keine jungen sänger mehr übrig waren“.

