john birks „dizzy“ gillespie
*21.Oktober 1917 – einzigartig als trompeter, sänger, komponist, bandleader, arrangeur und als… präsidentschaftskandidat
1964 hatte sich dizzy gillespie als unabhängiger kandidat angeboten, statt der von den parteien aufgestellten „tweedle-dum- and tweedle-dee-kandidaten“ ins weiße haus einzuziehen (das er dann in „blue house“ umbenennen wollte). auf die frage, warum ein jazzmusiker für das präsidentenamt kandidiere, es war schließlich noch vor der zeit der schauspieler und clowns im oval office, antwortete er: „because we need one.“
die abwandlung seines markenzeichens „salt peanuts“ wurde der offizielle kampagnensong: „your politics ought to be a groovier thing / vote dizzy! vote dizzy! / so get a good president who’s willing to swing / vote dizzy! vote dizzy!“.
die hauptpunkte in dizzies wahlprogramms lauteten: auflösung aller militärbündnisse, sofortiger rückzug aus vietnam, weltweite abrüstung, kostenlose bildung für alle, und die vermittlung von jazz in amerikas weiterführenden schulen, weil „jazz die einzige kultur ist, die wir haben“.
die nicht ganz so ernsthafte seite der bewerbung betraf sein kabinett. denn das sollte im falle seiner wahl bestehen aus: duke ellington (außenminister), max roach (verteidigungsminister), charles mingus (friedenssekretär), peggy lee (arbeitsministerin), miles davis (direktor der CIA), ray charles (leiter der kongressbibliothek), louis armstrong (landwirtschaftsminister), mary lou williams (botschafterin im vatikan), thelonious monk (bevollmächtigter botschafter) und malcolm X (generalstaatsanwalt).
sehr schade, dass das nicht geklappt hat, aber immerhin ging der nicht unerhebliche erlös aus dem verkauf von gillespies wahlkampf-gadgets („dizzy for president”) an gruppen der bürgerrechtsbewegung wie CORE (congress of racial equality) und martin luther king jr.

