Koksende Diva

ein schönes filmplakat von mihály biró zum start des rudolf-meiner-stummfilms „laster der menschheit“ mit asta nielsen als koksender opernsängerin tamara im dezember 1927 in den wiener kinos.

die ankündigung zur berliner erstaufführung im april 1927: tendenzdrama … ein manager, der eine sängerin an sich gefesselt, welche sklavin des kokains geworden, macht in ihrem hause seine dunklen geschäfte, bis sie dem schrecklichen laster mann und kind geopfert, dem wahnsinn nahe, hand an sich legt, und er selbst von einem seiner opfer erwürgt wird…“  (die konnten fast so lange sätze wie ich:)

obwohl der film mehrheitlich verrissen wurde, bekam die nielsen, inzwischen 45 und lange von der deutschen filmindustrie boykottiert, für ihre interpretation nur lob: „asta nielsen, nicht mehr überschlank wie einst, ist die gleiche geblieben, die große tragödin mit der ausdrucksvollen gebärdensprache. virtuos, wie sie die haltlose, zerbrochene frau spielt, die immer wieder zum gift ihre zuflucht nimmt, das erwachen, die erkenntnis des verlorenen lebens (…), das kann eben nur eine nielsen menschlich ergreifend darstellen. und es sei rudolf meinert, dem umsichtigen, zielsicheren regisseur gedankt, daß er asta nielsen wieder für den film gewonnen hat; besitzen wir doch keinen einzigen kinostar, der sich mit ihr messen kann.“ (germania, april 1927)

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