A man with 6 wives

ich stöbere gern in ollen zeitungen nach kuriosen geschichten. heute hatte ich die london daily news vom 23.august 1886 am wickel und da ist eine, titel: „ein mann mit sechs (ehe)frauen“

ich übersetz mal kurz, was der korrespondent aus paris berichtet: „das schwurgericht der seine musste sich mit einem bemerkenswerten bigamisten befassen (…). der übeltäter ist ein polnischer jude, klein, schlecht gebaut und hässlich, kurzum eine art ausländischer „quilp“. sein name war feinstein. wo immer er hinkam, heiratete er, weil er, wie er sagte, auf weibliche gesellschaft nicht verzichten konnte. und weil er tugendhafte frauen für dumm hielt, profitierte er von ihrer torheit und leichtgläubigkeit. feinsteins erstes eheliches wagnis oder abenteuer fand 1870 in russland statt. dort ließ er seine frau und seine 4 kinder zurück und kam, um sein glück in paris zu suchen, wo er in einen raubüberfall verwickelt war und zu 13 monaten gefängnis verurteilt wurde. in der zeit traf er auf einen anderen polnischen juden namens mayer, der starb und eine witwe in ziemlich guten verhältnissen zurückließ. nach seiner entlassung besuchte feinstein sie, schilderte ihr das gespräch, das er mit ihrem verstorbenen mann über sie und ihre tugenden geführt hatte, und brachte sie so dazu, sich innerhalb von drei wochen mit ihm zu verloben. sie hätte ihn damals geheiratet, wenn sie sich nicht vorgenommen hätte, dem verstorbenen m. mayer eine bestimmte anzahl von trauermonaten zu widmen. der zeitraum war feinstein aber zu lang, und unter dem namen herzfeld warb und gewann er dafür eine sehr anständige jüdin namens rachel garlinski. (…) wenig später flüchtete er mit den juwelen und dem geld seiner zweiten frau und ging nach nancy, wo er von einer gewissen anna jarewska hörte, die 3000 francs hatte, und ihr einen heiratsantrag machte. der wurde angenommen. eine weitere heiratsbescheinigung wurde eingeholt, und die braut und der bräutigam kamen gerade vom standesamt, als rachel in begleitung von polizisten erschien, um das aufgebot in der synagoge zu verhindern. die braut fiel in ohnmacht, und die brautgesellschaft zerstreute sich, um der aufforderung zu entgehen, das bestellte hochzeitsfest zu bezahlen. es wurden nachforschungen angestellt, die vorfahren feinsteins wurden ans licht gezerrt, und auf dem tisch des staatsanwalts lag ein ziemlicher stapel briefe von russischen, polnischen, deutschen und anderen jüdinnen, die er bedrängt und betrogen hatte. es stellte sich heraus, dass er sechs angetraute frauen hatte, und daneben mit 14 alleinstehenden frauen und witwen verlobt war. (…) das gericht verurteilte ihn zu sechs jahren zuchthaus.“

ps. am allerbesten gefällt mir „die brautgesellschaft zerstreute sich, um der aufforderung zu entgehen, das bestellte hochzeitsfest zu bezahlen“ und feinstein war „klein, schlecht gebaut und hässlich“ – jetzt frag ich mich: wie hat der das geschafft mit den 20 frauen?

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