am 25. november 1960 lässt der dominikanische diktator trijollo die schwestern mirabal ermorden
die familie mirabal hatte einen großen bauernhof im dorf ojo de agua; die schwestern galten als teil der sozialen elite, besuchten die grundschule in ihrem dorf und anschließend das katholische internat in der stadt la vega.
patria mercedes (*1924) war die älteste der vier schwestern. sie verließ mit 17 die schule und heiratete pedro gonzález, einen bauern, der mit ihr später zusammen gegen das trujillo-regime kämpfte. patria bekam drei kinder und soll einmal gesagt haben: „wir können nicht zulassen, dass unsere kinder in diesem korrupten und tyrannischen regime aufwachsen“.
bélgica adela (*1925), genannt dedé, die zweite tochter der mirabals, besuchte als einzige nicht das college, sondern half ihrem vater im familienunternehmen. in die politische arbeit ihrer schwestern mischte sie sich nicht ein, zum teil wohl auch, weil ihr späterer mann es nicht wollte.
die dritte tochter, maría argentina minerva (*1926), war der grund, warum die mirabals in den fokus des diktaors gerieten: 1949 wurde die familie zu einer party für die lokale elite eingeladen, bei der minerva die aufmerksamkeit von rafael trujillo weckte, der die mirabals daraufhin zu einer weiteren party einlud. auf diesem fest tanzte trujillo mit minerva und unternahm sexuelle annäherungsversuche, die minerva brüsk von sich wies. die gesamte familie verließ daraufhin fluchtartig die party, was trujillo so wütend machte, dass er den vater, don enrique mirabal fernández, verhaften und einsperren ließ. die mutter, mercedes reyes camilo, minerva und vier von ihren freunden wurden am nächsten tag festgenommen. minerva wurde jeden tag verhört, weigerte sich aber, trujillo einen entschuldigungsbrief zu schreiben. nur weil die familie sehr gut vernetzt war, konnte sie die freilassung aller inhaftierten erreichen.
aus angst vor trujillo untersagten ihre eltern minerva das jurastudium. erst sechs jahre später setzte sie sich durch, schrieb sich an der universität von santo domingo ein und wurde die erste frau in der dominikanischen republik, die ihr jurastudium abschloss. allerdings entzog man ihr wegen ihrer ablehnung trujillos das diplom anschließend wieder und lehnte ihre zulassung als anwältin ab. minerva war die lauteste und radikalste der mirabal-töchter, sie wurde mehrfach verhaftet, und heiratete den regimegegner manolo tavárez justo.
antonia maría teresa (*1935), die jüngste mirabal-tochter, studierte nach dem schulabschluss mathematik und heiratete leandro guzmán, aber erst, nachdem der ihr versichert hatte, dass auch er und seine familie trujillo hassen würden. maría teresa, die stark von den politischen ansichten minervas beeinflusst war, wurde ebenfalls auf direkte anweisung von trujillo schikaniert und mehre male festgenommen. und minerva hatte sich radikalisiert, als der vater ihrer freundin deisi ariza wegen seines widerstands gegen das regime ermordet wurde. sie engagierte sich in der bewegung gegen trujillo, der auch nach seiner absetzung als präsident 1952 bis zu seiner ermordung 1961 hinter den kulissen als diktator regierte. ihre schwestern folgten: zuerst maría teresa, die sich sofort anschloss, nachdem sie minervas aktivitäten mitbekommen hatte, dann patria, nachdem sie zeugin eines massakers von trujillos männern geworden war.
die drei schwestern taten sich mit einer gruppe gleichgesinnter zusammen, die sich zu ehren von dissidenten, die am 14. juni 1959 gefoltert und getötet worden waren, „movimiento 14 de junio“ nannte. die schwestern selbst nannten sich nach minervas decknamen „las mariposas“ („die schmetterlinge“). alle, einschließlich patrias teenager-kindern, halfen bei der verteilung von flugblättern und beschafften gewehre und munition, in der hoffnung, die faschistische herrschaft trujillos beenden zu können. die geheime zelle wurde jedoch nur wenige wochen nach ihrer gründung entdeckt, patrias haus, in dem sich die gruppe getroffen hatte, niedergebrannt und maría teresa und minerva festgenommen. patria wurde nicht verhaftet, dafür aber ihr mann und ihr sohn sowie minervas mann. nachdem die organisation amerikanischer staaten trujillos taten 1960 verurteilt und beobachter entsandt hatte, wurden die frauen freigelassen, die männer blieben in haft.
am 25. november 1960 hatten patria, minerva, maría teresa und ihr fahrer rufino de la cruz ihre ehemänner im gefängnis besucht. auf dem rückweg wurden sie von trujillos handlangern angehalten. die schwestern und der fahrer wurden getrennt und erdrosselt bzw. zu tode geprügelt. die leichen verfrachteten die mörder in den jeep der mirabals und ließen ihn von einer bergstraße ins tal stürzen, um den tod wie einen unfall aussehen zu lassen.
die ermordung der ikonischen schwestern ließ sich jedoch nicht vertuschen. sie führte zu massiven protesten und ausschreitungen, in deren zuge auch trujillo selbst umgebracht wurde. die einzelheiten des verbrechens an den mirabals wurde jedoch bis zum anfang der 1990er jahre unter dem deckel gehalten. erst 1997 wurden sie zu „nationalen märtyrern“ ernannt und seitdem werden sie landesweit geehrt. die überlebende schwester dedé zog neben ihren eigenen die sechs kinder ihrer schwestern auf (eins wurde abgeordnete und stellvertretende außenministerin, eins umweltminister und vizepräsident). sie gründete die mirabal sisters foundation, eröffnete das mirabal sisters museum in ihrer heimatstadt salcedo und lebte bis zu ihrem tod 2014 in dem haus, in dem sie und ihre schwestern geboren wurden. seit 2007 heißt die provinz offiziell „hermanas mirabal“.

