franz sacher *19.12.1816 …
… erfindet als 16-jähriger kochlehrling eine torte, bei dessen genuss „man meint, ein gedicht von heine auf der zunge zu haben“, findet jedenfalls leopold rosner 1894 in seinem wiener „appetit-lexikon“ und schwärmt weiter: „sachertorte nennt sich eine chocoladentorte höherer art, die sich vor ihren gefährtinnen noch besonders auszeichnet, indem sie unter der glänzenden chocoladen-robe noch ein hemd von aprikosen-marmelade trägt. die sachertorte scheint berufen, den namen ihres schöpfers noch späteren generationen in erinnerung zu bewahren, denn sie bildet eine wiener spezialität, eine jener ‚süßen thorheiten’, an denen die kaiserstadt von jeher ein unbändiges vergnügen gefunden hat und die ihr nirgends mit vollem effecte nachgemacht werden. die sachertorte wird in allen vornehmen wiener conditoreien und restaurants gut imitiert, aber jene bezaubernde, liebliche anmuth, welche den original-erzeugnissen der firma sacher eigen ist, ist unnachahmlich. (…) kein wunder, dass jährlich mehr als 20.000 exemplare davon in die welt gehen.“
aus: „appetit-lexikon. ein alphabetisches hand- und nachschlagebuch über alle speisen und getränke“. herausgegeben von robert habs und leopold rosner, wien 1894

