
ludwig thoma *21. januar 1867
seine lausbubengeschichten, die tante frieda und den münchener im himmel mochte ich. bis eines tages ein buch mit artikeln des späten ludwig thoma aus einem bayrischen provinzblatt in aller munde war, das mir buchstäblich das blut bis in die letzte haarwurzel getrieben hat. ludwig thoma:
_über berlin und die juden: „degenerierte salonbuben“, „galizische pest“, „brandstifter“, „saujuden“, „trauriges saupack aus tarnopol und jaroslau“. „die söhne und enkel dieser aussätzigen – das ist berlin. sie schloffen durch die kloakenröhren in die stadt, nisteten sich ein; heute gehört ihnen das häusermeer hinter dem tiergarten, heute gehört ihnen die presse, das theater, der handel, die kunst, das gewerbe und – seit 1918 – das regiment. von hier aus wollen sie deutschland knechten und der von der fressenden fäulnis angesteckte proletarier macht ihnen den schergen“; berlin: „ein entenpfuhl“, „eine mischung von galizischem judennest und new yorker verbrecher-viertel“; „berlin ist nicht deutsch, ist heute das gegenteil davon, ist galizisch verhunzt und versaut. und jeder brave mann in preußen weiß heute, wo er den grundstock eines ehrlichen deutschtums zu suchen hat – in bayern. daran macht uns kein jud irre.“
_über rudolf mosse: „lausejunge mit krauselhaar und geschneckelten fortbewegungsscheren“
_über kurt tucholsky: „kleiner galizischer krüppel“
_über erich mühsam: „der besoffene mühsam“
_über else lasker-schüler: „[…] der jacobsohn in berlin sagt, dass sie die größte dichterin deutschlands ist […] die erste dichterin deutschlands scheint zu besitzen nichts von der sprache deutsch. […] wir drucken es ab, damit der wirkliche deutsche sieht, wie die saubande sogar mit seiner sprache schindluder treibt. […] seit zehn und mehr jahren benützt die bande ihre zeitungsmacht, um den ganzen bau der deutschen sprache zu zerstören und an ihre stelle das jiddische gauner- und verbrecherkauderwelsch zu setzen. nach der revolution stürzten sich die zigeuner mit ihren schlampen über unsere ehrwürdige muttersprache her, rissen sie in fetzen […] in berlin hockt das gesindel zu hunderten beisammen, das die sprach-syphilis einführt.“
_über die weimarer republik: „charakterlose deppokratie“; „wir urteilen sachlich und sagen, diese republik, so wie sie ist, zusammen geschustert, ideenlos, gegen rasse und amt, gegen volkstum und tradition zusammen geleimt, unsauber, pöbelhaft, geschmacklos geleitet vom ersten tag an, die spottgeburt aus dreck und feuer, verabscheuen und hassen wir.“
_über seinesgleichen: „wir arier haben es am ende nicht nötig, ruhig zuzusehen, wie schmierige lausbuben, tango- und spinatburschen zu christenpogromen hetzen“; „außer dem itzig von der promenadenstraße [haben wir] noch etliche vom stamme levi abgeschossen“ [gemeint sind kurt eisner und gustav landauer]; „im münchen haben wir doch mit der hinrichtung des eisner und der prügelstrafe gegen den magnus spinatfeld [gemeint ist der sexualforscher magnus hirschfeld] den nachweis geliefert, daß es uns nicht an temperament fehlt. die berliner werden auch dankbar anerkennen müssen, daß wir ihnen den landauer durchgetan [vom hals geschafft] haben.“ und „immerhin waren das nur vorspiele zu größeren kuren, die wir uns gelobt haben, für den fall, daß sich die beschnittenen bei uns noch einmal mausig machen. dann geht’s aus dem vollen.“
wer noch nicht genug hat: „ludwig thoma. sämtliche beiträge aus dem miesbacher anzeiger 1920/21“, piper 1990
